, Michael Wehrle

Für die Fussballer ist die Fusion im Moment kein Thema

Der FC Baden und der FC Wettingen setzten dagegen auf eine sehr gute Zusammenarbeit.

Es ist so eine Sache mit den Fusionen. Die Stadt Baden und Turgi streben eine an, das Projekt scheint auf gutem Weg, doch das letzte Wort haben die Einwohnerinnen und Einwohner. Schon einmal ging eine Fusion bachab, die von Baden mit Neuenhof. Und vor zwei Jahren scheiterte der geplante Zukunftsraum Aarau krachend. Auch die Ideen einer Zentrumstadt mit den beiden Hauptakteuren Baden und Wettingen sind wieder in einer Schublade verschwunden.

Offensiv dagegen packen es nun die Handballer an. Handball Endingen und Städtli Baden möchten gemeinsam eine starke Marke bilden und sich in der höchsten Liga etablieren. Schon vor 30 Jahren machten sich Vertreter des TV Endingen Gedanken, was es brauche, um den Dorfklub in der Nationalliga A zu etablieren.  Expandieren bis in der Wirtschaftsraum Baden war eine Idee. Zustande kam sie nie. Nun haben die Vertreter der beiden Klubs erkannt, alleine läuft zu wenig. Endingens Sportchef Roger Küng, auch Verwaltungsratspräsident der Handball Aargau Ost AG, träumte von einem Platz unter den Top Sechs der Schweiz. Nun ist die Erkenntnis gereift, Endingen alleine schafft so etwas nicht. Und auch Städtli Baden, das so gerne in die höchste Liga will, sind die Hürden hoch. Also zusammenspannen.

Das könnte ja auch eine Möglichkeit für den FC Baden und den FC Wettingen sein. Die Badener müssen oder dürfen sich schon einmal mit dem Gedanken an den Aufstieg in die Challenge League befassen. Die Herausforderung wäre riesig. Die Wettinger könnten ja Hand reichen. Sie, die einst im Europacup für Furore sorgten, sind nach dem Konkurs nie mehr weit nach oben gekommen.

«Ich bin dieser Idee gegenüber nicht abgeneigt», sagt Badens Präsident Heinz Gassmann. «Doch das ist nichts mehr für mich», macht der 70-Jährige klar. Das sei eine grosse Kiste, brauche viel Aufwand und grosse Investitionen. «Das kann man nicht so einfach aus dem Boden stampfen», betont Gassmann. «Wir arbeiten aber sehr gut zusammen und haben ein gutes Einvernehmen» sagt Gassmann, der sich mit seinem Kollegen Pierluigi Ghitti bestens versteht. Ghitti gehört übrigens zu den Donatoren des FC Baden und regelmässiger Gast bei den Spielen im Esp. Eine ganz enge Kooperation gibts bei den Frauen. Dort haben sich die Klubs zum Projekt «Frauenpower» zusammengeschlossen.

Zusammen rund 800 Junioren
«In beiden Vereinen gibt es je gegen 400 Junioren in gegen 50 Teams», sagt Gassmann. Alleine diese Zahl mache deutlich, wie viel daran hänge. Im Moment sei diese Zusammenarbeit der richtige Weg.  Allerdings wünsche er sich von der Gemeinde Wettingen doch etwas mehr Unterstützung für den Fussball. «Die kämpfen seit 20 Jahren um einen Kunstrasenplatz, es passiert nichts», sagt Gassmann. Da sei er in Baden doch besser dran.

Nicht immer bringt eine Fusion den grossen Durchbruch. Vor knapp 30 Jahren wurde aus dem SC Wettingen und dem EHC Baden der EHC Wettingen-Baden, die Mighty Beavers. Nur zehn Jahre später gingen die Biber in den Argovia Stars auf. Und die spielen lediglich eine mittelmässige Rolle in der 1. Liga.

Ein neuer Assistenztrainer
Gassmann konzentriert seine Kräfte auf den FC Baden. Diese Woche kommt das Buch zum Jubiläum auf den Markt, via Website des Vereins der 125 Jahre alt, kann es bestellt werden. Gefunden hat er und Mike Winsauer auch einen neuen Assistenztrainer. Tom Lehmann, 61 Jahre alt, war zuletzt Athletiktrainer bei Rapperswil-Jona. Er steigt nach der Winterpause, am 9. Januar beim FC Baden ein. Nicht mehr dabei sind dann im Kader die langzeitverletzten Leo Mooser, Pascal Stump und Santiago Brunner. Medizinstudent Mooser wechselt zu einem Klub in Zürich, da er Probleme mit den Trainingszeiten der zweiten Mannschaft hat. Dort nehmen Stump und Brunner einen neuen Anlauf.