, Michael Wehrle

Der FC Baden führt sogar noch eine Tabelle an

Der Aufsteiger in die Promotion League stellt die fairsten Fussballer der Ersten Liga.

Auf dem dritten Platz überwintert der FC Baden in der Promotion League. Damit hat der Neuling seine eigenen Erwartungen bei weitem übertroffen. Kühne Optimisten träumen bereits von einem weiteren Aufstieg, hoffen, dass im Stadion Esp bald schon einmal wieder der Ball in der Challenge League rollt. Nun, davon ist die Mannschaft noch weit entfernt. Natürlich darf Träumen erlaubt sein, aber der Sprung in den Profifussball wäre doch noch einmal ein gewaltiger Schritt nach oben und mit viel Arbeit und Einsatz verbunden. Doch nicht nur sportlich hat die Mannschaft dem Präsidenten Heinz Gassmann bisher viel Freude bereitet. Denn der FC Baden steht zur Winterpause in einer speziellen Rangliste sogar ganz oben. Die Mannschaft führt die Tabelle der fairsten Mannschaften der Ersten Liga an. Das sind die Teams der Promotion League plus der drei Gruppen der 1. Liga Classic.  Und das sind immerhin 66 Klubs. «Das sind sehr gute News. Ich erinnere mich nicht, wann wir das letzte Mal auf der Fairplay-Rangliste an der Spitze respektive weit oben platziert wurden», sagt Gassmann. «Ein grosses Kompliment für die gezeigte Disziplin an unseren Trainer und die Mannschaft. Ich persönlich schätze diese Performance sehr.»

Am Ende der Tabelle steht der FC Chiasso 35 Strafpunkte hat der FC Baden in 18 Spielen gesammelt, das gibt einen Koeffizienten von 1,94 Pro Spiel. Am Ende der Rangliste steht der FC Chiasso mit 229 Punkten, das ergibt im Durchschnitt 12,72 Punkte pro Partie. «Die Fairplay Rangliste beinhaltet sämtliche Strafpunkte aus Meisterschaft- und Cup-Qualifikationsspielen. Aufstiegs- und Entscheidungsspielen werden nicht mitgezählt. Damit eine aussagekräftige Rangliste erstellt werden kann, wird das Total der Strafpunkte durch die Anzahl Spiele dividiert, so dass für jede Mannschaft die gleiche Ausgangslage besteht. Es gibt für beide Spielklassen (Promotion League und 1. Liga) nur eine Fairplay Rangliste», heisst er im Reglement der Ersten Liga. Strafpunkte gibt es unter anderem für gelbe Karten, gelb-rote und natürlich auch rote Karten. Doch auch Vergehen wie Forfait-Niederlagen wegen irgend nicht einsetzbaren Spielern, nicht qualifizierten Spielern oder falsche Angaben auf der Matchkarte führen zu Strafpunkten. Selbst die Fans haben Einfluss, denn auch ihr Verhalten fliesst in die Bewertung ein, so beispielsweise das Zünden von Pyros.  

Für die Mannschaft von Trainer Michael Winsauer ist dieser Spitzenplatz aber nicht einfach nur eine schöne Sache.  Winsauer hat ein feines Kader, aber auch kein riesiges. Und wenn dann schon mal Spieler wegen einer Verletzung ausfallen, muss er froh sein, wenn nicht auch noch gesperrte Akteure dazu kommen. Der Trainer selbst trägt ebenfalls seinen Anteil zum Fairplay bei. Engagiert am Spielfeldrand ja, aber immer anständig im Ton und Verhalten. Wütende Rumpelstilzchen an der Seitenlinie sieht nämlich kein Schiedsrichter gerne. Im Moment kann es Michael Winsauer nach der intensiven Phase etwas ruhiger angehen lassen. Als Neuling im Trainergeschäft auf diesem Niveau investierte er doch viel Zeit. Inzwischen kennt er immerhin seine Mannschaft. Viele Veränderungen wirds in der Winterpause nicht geben. Gesucht wird noch Winsauers Assistent.