, Michael Wehrle

«Danke für das geile Jahr»

Der FC Baden feiert sein Jubiläum, steigt auf, überrascht in der Promotion League und kassiert zum Abschluss noch eine Klatsche.

Nun ruht auch der Fussball in der Promotion League. Noch vor der Winterpause starteten die Teams in die Rückrunde, für den FC Baden wäre wohl besser schon eine Woche vorher Schluss gewesen. Die Vorrunde schloss der Aufsteiger nämlich mit einem Sieg in Cham ab und beendete die erste Hälfte der Saison auf Platz zwei.

Doch mussten die Badener noch einmal ran, beim Nachwuchs des FC Basel. Dabei zeigte das Team von Michael Winsauer nicht mal eine schlechte Leistung und trat dennoch schwer geschlagen die Heimreise an. Mit 5:0 zogen die Basler ihrem Gegner das Fell über die Ohren. Ein Resultat, das überhaupt nicht dem Spielverlauf entsprach. Doch es gibt solche Spiele. Der Gegner war brutal effizient, nutzte jede Chance zu einem Tor.

«Zwei Tage werden wir wohl daran zu beissen haben», sagte Winsauer, der seiner Mannschaft keinen grossen Vorwurf machte. Sie habe alles versucht und sich nie hängen lassen. Und trotz der Pleite, dürfe das Team jetzt zufrieden in die Pause. «Denn das grosse Bild zeigt ja, dass wir bisher einer super Saison gespielt haben», betonte Winsauer.

Das sahen auch die Fans so. Einmal waren sie in dieser Saison so richtig negativ aufgefallen, doch am Samstag zeigten sie in Basel, weshalb die Spieler immer wieder von den besten Fans der Liga sprechen. Gut 25 Mitglieder der «Kurve» feuerten ihre Mannschaft im Leichtathletikstadion der Sportanlage St. Jakob an und bedankten sich am Ende mit einem grossen Transparent: «Danke für das geile Jahr», stand darauf. Und es war wirklich das Jahr FC Baden.

Das Jahr beginnt auch mit einer Pleite
Dabei hatte es begonnen, wie es endete. Zumindest fast genauso. Im ersten Spiel kassierte der FC Baden nämlich im eigenen Stadion eine Klatsche: 0:4 gegen den Nachwuchs des FC St. Gallen. Schwer taten sich die Badener dann, um wieder Tritt in der Meisterschaft zu fassen. Doch sie fingen sich rechtzeitig und jubelten schliesslich am 11. Juni über den lang ersehnten Aufstieg in die Promotion League.

Den hatte sich Präsident Heinz Gassmann ja sehnsüchtig gewünscht, feiert der FC Baden in diesem Jahr doch ein Jubiläum, wird 125 Jahre alt. Viel Zeit, sich einfach zu freuen blieb Gassmann allerdings nicht. Am Tag nach dem Aufstieg stand er ohne Trainer da. Ranko Jakovl­jevic nahm ein Angebot des FC Aarau an.

Gassmann aber bewies ein glückliches Händchen. Er verpflichtete Michael Winsauer, der eben den FC Sarmenstorf zum Aargauer Cupsieg geführt hatte. Ein Neuling im Trainergeschäft der dritthöchsten Schweizer Liga sollte einen Aufsteiger in der Klasse etablieren. Konnte das gut gehen? Das ging sogar sehr gut. Winsauer fand direkt den Draht zur Mannschaft, die zeigte Leistung. Und so überwintert der FC Baden auf Rang drei, einem Platz, der zum direkten Aufstieg in die Challenge League berechtigt, da Spitzenreiter Luzern II nicht aufsteigen darf.

Doch nun steht erst einmal Erholung auf dem Programm, das Jahr war anstrengend, die Sommerpause wegen der Aufstiegsspiele kurz. Noch zwei Wochen trainiert das Team reduziert. «Wir wollen die Fitness halten», betont Winsauer. Er selbst freut sich auch auf etwas mehr Freizeit, die er mit der Familie verbringen will. Auf dem Programm steht dann noch ein gemeinsames Weihnachtsessen. Nach einem Monat Pause gehts aber bereits am 9. Januar wieder los. Ende des Monats fliegt das Team ins Trainingslager, am Samstag, 18. Februar, gastiert mit Stade Nyonnais der Tabellenvierte im Badener Stade Esp.