«Hut ab vor dieser Mannschaft»

«Wir wollen möglichst gar nie etwas mit dem Abstieg zu tun haben», so formulierte Präsident Heinz Gassmann die Ziele des FC Baden vor der Saison.  Eine vernünftige Vorgabe für einen Neuling. Endlich hatten seine Fussballer den Sprung in die dritthöchste Schweizer Liga geschafft und dort sollte sich der Verein etablieren.

Nun ist die Hälfte der Meisterschaft gespielt und Gassmann muss sich ganz andere Gedanken machen. Schöne zwar, aber auch anforderungsreiche. Seine Mannschaft steht nach 17 Spielen auf dem zweiten Rang der Tabelle und würde in die Challenge League aufsteigen, wäre die Meisterschaft bereits zu Ende. Noch ist es ein weiter Weg bis dahin und noch liegen viele Stolpersteine auf darauf. Dennoch dürfen weder Präsident, noch Vorstand, Trainer und Mannschaft das Thema einfach ignorieren. Denn sollte der FC Baden weiter machen wie bisher, dann bleibt im Frühjahr nicht viel Zeit, um den Sprung nach oben sauber vorzubereiten.

Inzwischen ist der FC Baden zum Thema in der Stadt geworden. Vor kurzem war Stadträtin Ruth Müri, zuständig für den Sport, im Stadion. Und Fussballinteressierte fragen, ob denn das Stadion Esp den Ansprüchen genüge, ob die Spieler, von denen die meisten einem Beruf nachgehen, überhaupt in der Profiliga antreten wollen? Der Tenor ist klar, Präsident Gassmann wird im nächsten Jahr den Antrag auf eine Lizenz für die zweithöchste Liga stellen, wenn das Thema dann noch aktuell ist. Und auch Spieler haben schon signalisiert, dass sie der Aufstieg durchaus reizen würde.

Zunächst einmal aber wollen die Badener mit einem weiteren Erfolg in die Winterpause. Beim 2:0 in Cham feierten sie den fünften Sieg in Folge, nun gehts am Samstag noch nach Basel. Dort beginnt die Rückrunde gegen die U21 des FC Basel, dann folgt der Unterbruch. Zum Saisonstart trennten sich die beiden Mannschaft torlos.

Es war die Premiere für Trainer Michael Winsauer, der erst wenige Wochen zuvor das Team übernommen hatte. «Unsere Vorrunde war schlicht sensationell», betont er. Niemand habe auch nur im Entferntesten mit so etwas gerechnet: «Hut ab vor dieser Mannschaft.»
Er habe die Promotion League gar nicht einschätzen können, gibt Winsauer zu. Vom Zweitligisten Sarmenstorf war er gekommen, ersetzte Aufstiegstrainer Ranko Jakovljevic, den es zum FC Aarau zog. «Das sind super Typen mit einer tollen Qualität», macht der Trainer deutlich, dass er sich beim FC Baden pudelwohl fühlt. Dass sein Team nun bereits elf Siege, zwei Unentschieden bei nur vier Niederlagen auf dem Konto hat, darf er zum guten Teil auch auf seine Kappe nehmen.