Der Badener Wahnsinn geht weiter

Die Badener brauchten diesmal viel Geduld. Und sie zeigten, dass sie in ausgezeichneter körperlicher Verfassung sind. Vor einer Woche drehten sie die Partie gegen die U21 der Berner Young Boys in den letzten Minuten, machten aus einem 1:3 ein 4:3. Und auch diesmal schlugen wie wieder in der Schlussphase zu. Jakovljevic brachte die Mannschaft zehn Minuten vor dem Ende in Führung und Giampà macht mit einem Konter in der Nachspielzeit den Sack zu.

Es war auf einem schwierig zu bespielenden Platz in der ersten Halbzeit keine berauschende Partie. Der Rasen war nicht schlecht, aber tief, dazu regnete es auch noch. Die Badener kamen nicht ins Spiel, standen fast immer unter Druck und waren oft zu spät dran. Nicht eine Chance erarbeitet sich das Team von Trainer Michael Winsauer. Die aufsässigen Chamer dominierten, kämpften um jeden Ball. Die ganz klaren Möglichkeiten erspielten aber auch sie sich nicht, doch waren sie stets gefährlich. Und kurz vor der Pause brannte es dann richtig im Badener Strafraum. Nico Siegrist knallte den Ball volley aufs Tor, doch Marvin Hübel wehrte den Schuss aus vielleicht sieben Metern mit einer Glanzparade ab und rettete das Unentschieden in die Pause.

Wie verwandelt kamen die Gäste aus der Kabine. Chris Teichmann, Giampà und Fabio Capone verpassten innerhalb von zehn Minuten die Führung. Doch nun dominierten die Badener das Geschehen, liessen einzig noch zwei Konter der Chamer zu. Dabei brauchte Hübel ein wenig Glück, als bei einem Schuss der Ball in sein Gesicht knallte. «Ich habe halt wieder mal einen ins Gesicht bekommen, ist alles in Ordnung», sagte er. Kurz darauf traf Jakovljevic nach einem tollen Aussenristpass von Rajmond Laski und Giampà schloss einen Konter souverän ab, als er nach einem weiten Pass aus der Badener Abwehr ganz alleine aufs Tor lief. «Den musst du auf einem solchen Platz erst mal machen», sagte Winsauer. 

Das sagt der Trainer
«Das ist unglaublich. Die Mannschaft hat auf einem extrem schwierigen Platz eine tolle Mentalität gezeigt, vor allem in der zweiten Halbzeit. In der ersten halben Stunde sind wir nicht in die Duelle gekommen, haben zu lange gebraucht, um unseren Tritt zu finden. Da haben wir ihnen auch zu viele Möglichkeiten zugestanden, sie kamen doch zu einigen Eckbällen.»

Der Schlüssel
«Wir sagten uns in der Pause, wir müssen mehr in die Zweikämpfe kommen, Duelle gewinnen, mehr Präsenz zeigen. Und so spielte die Mannschaft wie ein umgekehrter Handschuh, zwang den Gegner zu Fehlern, war aggressiv», sagte Winsauer. Und dann habe Hübel kurz vor dem 1:0 noch einen Big Save gezeigt. «Solche Hilfe brauchen wir halt auch vom Torhüter», lobe Winsauer.

Das Telegramm
SC Cham - FC Baden 0:2 (0:0)
Baden: Hübel; Laski, Franek Hasani; Weilenmann (78. Uka), Jakovljevic, Cirelli (78. Ladner), Romano; Giampà; Capone (68. Gökpinar), Teichmann (84. Weber). – Tor: 81. Jakovljevic 0:1. 92. Giampà 0:2. - Zuschauer 485. - Bemerkungen: Baden ohne Muff, Brunner, Chirulli (alle verletzt), Brack (krank).