, Michael Wehrle

Der schönste Sieg in dieser Saison

Im letzten Heimspiel des Jahres bot der FC Baden seinen Fans noch einmal ein besonderes Spektakel. Die Aargauer schlugen die U21 der Berner Young Boys 4:3 (1:2), nachdem sie bereits 1:3 zurück gelegen hatten. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit erzielte Captain Luca Ladner den Siegtreffer. Foto @daendusart

Für solche Spiele besuchen die Fans ein Fussballmatch. Zittern mit dem Team auf der Tribüne, Spannung bis zur letzten Sekunde und dann die Freude, über die den glücklichen Ausgang. Der FC Baden zeigte gegen die jungen Berner richtig guten Fussball und belohnte sich am Ende selbst für eine ausserordentliche Willensleistung. Mit dem zehnten Saisonsieg rückte der Neuling in der Promotion League auf Rang zwei vor. Dabei musste Trainer Michael Winsauer ohne seinen bisherigen Assistenten Ergün Dogru auskommen. Der hat den FC Baden bereits wieder verlassen und beim FC Kosova in der 1. Liga classic angeheuert.

Vor 705 Zuschauerinnen und Zuschauern entwickelte sich eine Partie, in der der FC Baden die meiste Zeit dominierte. Schon nach acht Minuten traf Davide Giampà mit seinem Schuss nur die Latte. Baden beherrschte das Geschehen, die Berner zogen sich zurück. Doch aus dem Nichts kamen sie nach knapp einer halben Stunde über einen Konter zum Führungstreffer durch Théo Goillard, der alleine vor Torhüter Marvin Hübel die Nerven behielt. Wenig später prüfte Giampà mit einem Weitschuss den Berner Torhüter. Nach dem anschliessenden Corner glich Giampà aus. Berns Goalie Elio Castro hielt dann zwei Mal stark gegen Yves Weilenmann und Dejan Jakovljevic. Dafür brachte Jonathan De Donno seine Mannschaft mit der zweiten Möglichkeit nach einer Flanke von links per Kopf erneut in Führung. Direkt nach dem Anspiel verpassten Fabio Capone und Joël Brack den erneuten Ausgleich.

Als erneut Goillard nach einem tollen Konter vom eigenen Tor ausgehend die Berner 3:1 in Führung schoss, schien die Partie fast gelaufen. Doch es schien nur so. Winsauer brachte mit Chris Teichmann für Brack den entscheidenden Mann. Teichmann wirbelte, seine Flanke nutzte Capone zum Anschlusstreffer nach einer Stunde. Und nun wollten es die Badener wissen. Der Druck aufs Berner Tor nahm permanent zu, Chancen häuften sich. Winsauer wechselte noch einmal und hatte, das richtige Händchen. Michael Weber setzte in der 90. Minute energisch nach und stocherte den Ball zum Ausgleich übe die Linie. Und Ladner setzte dann mit seinem Freistosstor den Schlusspunkt unter ein Spiel, das der FC Baden völlig verdient gewonnen hat, bei dem ihm aber der Erfolg nicht in den Schoss gefallen ist.

Das sagt der Trainer
«Ich bin so was von stolz auf euch, so ein Spiel gewinnst du nur dank des tollen Zusammenhaltes, dank des gemeinsamen Kampfes. Wir haben dieses Match dank unserer Mentalität gewonnen, unsere Arbeit hat sich ausgezahlt, wir haben nie aufgegeben und da hilft halt auch, dass wir einen Lauf haben. Wir wussten um die Stärke im Umschaltspiel der Berner, wussten auch, was wir dagegen machen müssen, aber sie waren extrem effizient.»

Der Schlüssel
Der FC Baden zeigte von der ersten Minute an, dass er für diese Aufgabe bereit war. Klar, die Mannschaft liess drei Gegentore zu. Doch die waren auch der Spielstärke des Gegners geschuldet. Und der machte aus seinen drei Chancen drei Tore. Aber die Badener liessen sich nicht entmutigen, glaubten bis zum Ende an den Erfolg. Da liess sich keiner hängen, da lief jeder noch einen extra Meter, da drückten die eingewechselten Spieler, Teichmann, Weber, Ladner und Bersan Gökpinar, noch einmal aufs Tempo. Winsauer wechselte zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Spieler ein. Dabei musste der FC Baden auch noch auf den gesperrten Abwehrchef Cedric Franek verzichten, für den der gute Mileta Matovic spielte.

Das Telegramm FC Baden – Young Boys Bern 4:3 (1:2)

Baden: Hübel; Matovic, Laski, Hasani; Weilenmann (71. Gökpinar), Jakovljevic, Cirelli (71. Weber), Romano; Giampà (71. Ladner); Capone, Brack (57. Brack). - Zuschauer 705. –
Tore 27. Golliard 0:1. 31. Giampà 1:1. 45. De Donno 1:2. 51. Golliard 1.3. 61. Capone 2:3. 90. Weber 3.3. 96. Ladner 4.3. - Bemerkungen: Baden ohne Muff, Brunner, Chirulli (alle verletzt), Franek (gesperrt). 8. Lattenschuss Giampà.