, Michael Wehrle

Der FC Baden lässt zu Hause nichts anbrennen

Solche Erfolge laufen unter der Kategorie Arbeitssieg. Neuling Baden schlug YF Juventus 3:1 (2:1). Trotz klarer Überlegenheit taten sich die Badener schwer, holten aber dank den Toren von Binjamin Hasani, Davide Giampà und Gentrim Uka verdient drei Punkte.

Die Ausgangslage war klar. Gegen das Schlusslicht der Promotion League, YF Juventus Zürich, wollten die Badener im eigenen Stadion auf jeden Fall als Sieger vom Platz gehen. Doch klar war auch, dass es ganz sicher kein Spaziergang werden würde. Mit dem neuen Trainer Urs Wolfensberger wollten die Zürcher frischen Wind in ihr Spiel bringen und endlich punkten, nachdem sie zuletzt zweimal nur mit einem Tor Differenz verloren hatten. Und der eine oder andere Zürcher mochte es auch Badens Assistenztrainer Ergün Dogru zeigen, der die Mannschaft bis ins Frühjahr noch als Cheftrainer führte, dann aber den Verein verliess, weil er sich dort nicht mehr wohl fühlte.

Erst einmal hatte YF Juventus bis dahin gewonnen, damit gingen die Badener als klarer Favorit in die Partie. Doch eine solche Ausgangslage ist tückisch, zumal die Mannschaft von Trainer Michael Winsauer seit dem Aufstieg noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert war. «Wir haben am Mittwoch beim 1:1 in Biel auch keine Glanzleistung gezeigt, wir müssen mit beiden Beinen am Boden und demütig bleiben», hatte Winsauer seinem Team mit auf den Weg gegeben.

Immerhin konnte er wieder auch seinen Goalgetter bauen. Giampà meldete sich nach seiner Adduktorenzerrung fit. Dafür fehlte Captain Luca Ladner wegen einer Zerrung. So baute Winsauer um. Dejan Jakovljevic rückte für Ladner ins defensive Mittelfeld, Giampà rückte ebenfalls zurück auf die Position von Jakovljevic hinter den Spitzen, vorne stürmten Joël Brack und Chris Teichmann. Der knallte auch bereits nach wenigen Sekunden aufs Tor. Doch der Ball flog knapp drüber. Die Badener kontrollierten das Spiel gegen die defensiven Gäste. Und nach 23 Minuten brachte Verteidiger Binjamin Hasani sein Team nach einem Eckball verdient in Führung. Wenig später legte Giampà zum 2:0 nach. Es lief.

Doch dann vertändelten die Badener leichtfertig den Ball, Mohamed Camera nutzte die Chance zum Tor aus dem Nichts. Der Ball war noch abgefälscht, Marvin Hübel im Badener Tor ohne Chance. Von da an taten sich die Gastgeber schwer. Sie liessen einige gute Chancen liegen, kamen noch zu einem Pfostenschuss, doch so souverän wie in den ersten 25 Minuten war es nicht mehr. Konzentrationsfehler schlichen sich ein. Der Spielfluss ging verloren. Die Zürcher lauerten auf Abspielfehler und Konter. Und tatsächlich tauchte noch einmal Camera frei vor Hübel auf, der mit einer Glanztat den Ausgleich verhinderte. Gross war dann der Jubel, als der eingewechselte Uka, wie schon gegen Bulle, traf und den Sieg sicherte. «Endlich klappt es bei mir auch mit den Toren», sagte er erleichterte Torschütze.

Das sagt der Trainer
«Das war kein Leckerbissen, aber darauf pfeifen wir. Wir waren nach dem intensiven Match in Biel am Limit, wir betreiben viel Aufwand und sind müde. Jetzt müssen sich alle mal erholen und den Kopf wieder frei bekommen.

Eine Schlüsselszene
Viel hatte YF Juventus in der Offensive ja nicht zu bieten. Doch wie schon beim Tor servierten die Badener auch die Möglichkeit zum Ausgleich. Aus dem schlechten Aufbau heraus mit einem Fehlpass, entwischte Camera und tauchte frei vor Hübel auf. Abwehrchef Cedric Franek entschied sich zum Glück, es bei einem leichten Zupfer am Trikot des Gegenspielers zu lassen. So war Camera gar nicht mehr behindert, kam aus zehn Metern frei zum Schuss, doch Hübel hielt fantastisch. 

Das Telegramm FC Baden - YF Juventus 3:1 (2:1)
Baden: Hübel; Laski, Franek, Hasani; Weilenmann (65. Gökpinar), Jakovljevic, Cirelli, Romano; Giampà (80. Capone); Teichmann (71. Uka), Brack. - Tore: 23. Hasani 1:0. 28. Giampà 2:0. 29. Camera 2:1. 88. Uka 3:1. – Zuschauer 565. - Bemerkungen: 33. Pfostenschuss Cirelli. Baden ohne Muff, Brunner, Ladner (alle verletzt), Chirulli, Kalt (abwesend).