, Text: Frederic Härri (AZ). Bild: @daendusart

«Waren von Anfang an scharf»: Der FC Baden zeigt gegen Brühl die richtige Reaktion auf die Klatsche in Zürich

In der Vorwoche verlor der FC Baden mit 0:5 gegen den FC Zürich II. Nun gibt der Aufsteiger die passende Antwort und schlägt den SC Brühl diskussionslos mit 2:0. Trainer Michael Winsauer ist zufrieden.

Das Schöne am Meisterschaftssport ist, dass einem mit jedem Spiel die nächste Chance geschenkt wird. Eine Chance, sich von Neuem zu beweisen. Vergangenes wieder gut zu machen. Ebenjenes ist dem FC Baden an diesem Wochenende gelungen. In der Vorwoche gingen die Aargauer gegen die zweite Mannschaft des FC Zürich mit 0:5 unter. Nun waren sie zu einer Reaktion fähig.2:0 gewann der Aufsteiger zu Hause gegen den SC Brühl, bislang die Überraschungsmannschaft der Saison, die vor dieser 7. Runde die zweitbeste Punktebilanz aller Promotion-League-Teams aufzuweisen und vier ihrer sechs Spielen gewonnen hatte.

Gegen die Badener kamen die Ostschweizer allerdings nur einmal zu einer wirklich gefährlichen Möglichkeit: In der 49. Minute war das, als Brühl-Stürmer Campos Oliveira plötzlich im Strafraum blank stand und am stark parierenden FCB-Goalie Marvin Hübel scheiterte. Ansonsten gewährte das Heimteam den Gästen nur sehr wenig. Von Beginn weg spielten die Badener mit Härte, pressten früh und eroberten den Ball unzählige Male.

Hasani ersetzte den verletzten Muff tadellos

Das war ganz nach dem Geschmack von Trainer Michael Winsauer, der seinen Schützlingen diese Taktik aufgetragen hatte. «Es war eine Reaktion gefordert nach der Niederlage in Zürich», sagte Winsauer nach Schlusspfiff. «Wir waren von Anfang an scharf, haben die Spannung auf den Platz bekommen, mutig und hoch angegriffen. Dafür wurden wir belohnt.»

In der Tat bestach dieser FC Baden durch eine geschlossen gute Mannschaftsleistung. Einige Akteure fielen auf, doch keiner ab. In der Dreierkette ersetzte Binjamin Hasani, der Leiherwerb aus Aarau, den am Innenband verletzten Patrick Buff, der voraussichtlich acht Wochen ausfallen wird. Hasani löste seine Aufgabe mit Ruhe und Klasse und war ein sofortiger Gewinn. Und ganz vorne war es wieder einmal Davide Giampà, der die offensiven Glanzlichter setzte. Als in der 9. Spielminute Christopher Teichmann einen Schlenzer vom Strafraumeck absetzte, war es der aus Wohlen verpflichtete Stürmer, der genau richtig stand, um den von Brühl-Torhüter Christian Leite nur unzureichend abgewehrten Ball ins Tor zu bugsieren. Im siebten Meisterschaftsspiel für den FC Baden erzielte Giampà bereits seinen vierten Treffer. Schon jetzt ist der 29-Jährige eine wichtige Stütze.

Sehenswertes zweites Tor

Nach dem Führungstor kontrollierte Baden das Geschehen, bei Ablauf der 17. Minute hätte es auch schon 2:0 stehen können, wenn Flügelspieler Joel Brack einen freien Ball nicht über, sondern ins Tor bugsiert hätte. Der zweite Treffer folgte dann eben etwas später. Und wenn man sah, wie das 2:0 herausgespielt war, hat sich das Warten definitiv gelohnt: Teichmann (ebenfalls mit ansehnlichem Spiel) fand seinen Sturmpartner Giampà mit einem Steckpass in den Strafraum, Zweiterer legte geistesgegenwärtig in Nähe der Torlinie ab, wo Mittelfeldspieler Stefano Cirelli bereitstand und einschoss. Es war ein Moment der Magie, der offenbarte, dass die seit der 53. Minute dezimierten Brühler (Gelb-Rot für Holenstein) mit dem Tempo und der Dynamik der Hausherren schlicht überfordert waren.

Und schliesslich bewahrheitete sich: Wann immer im Stadion Esp zum Einlaufen die Töne der Rockband «Red Hot Chili Peppers» erklingen, geht der FC Baden nicht als Verlierer vom Platz. Von vier Heimspielen in dieser Saison gewannen die Badener deren drei. Nur die Auswärtsbilanz scheint verbesserungswürdig: Aus allen drei Partien in der Fremde resultierten Niederlagen. Doch zum Glück wartet in dieser Liga stets die nächste Chance. Am Sonntag reist der FCB ins Waadtland zum FC Bavois.