, Michael Wehrle

Ein Besuch lohnt sich

Der FC Baden bietet bei seinen Heimspielen ein Spektakel.

Drei Heimspiele: zwei Siege, ein Unentschieden. Die Fussballer des FC Baden sind bisher im eigenen Stadion eine Macht. Schon beim Auftakt gegen die U21 des FC Basel legten die Badener los wie die Feuerwehr, bis nach einer Stunde das Benzin ausging. Eine wilde Partie wars beim 3:2 gegen Chiasso und nun ein tolles Spektakel mit drei Traumtoren von Joël Brack, Davide Giampà, Dejan Jakovljevic und einem Penalty durch Chris Teichmann beim 4:1 gegen Rapperswil-Jona.

Entsprechend zufrieden waren die Supporter auf der Tribüne. «Doch, da gibts gar nichts zu mäkeln, das war wirklich eine super Leistung», so lautete der allgemeine Tenor. Schade nur, dass beim bisher besten Auftritt des Neulings in der Promotion League nur 550 Fussballfans gekommen waren. Doch für die Badener unter ihnen hat sich der Besuch gelohnt.

Selbstsicher, mutig und aggressiv, wie von Trainer Michael Winsauer gefordert trat das Team auf. Der Trainer selbst lebt dies vor. Es ist Tradition, dass er vor dem Anpfiff auf die Tribüne kommt und dort den Supportern kurz Rede und Antwort steht. Normalerweise moderiert Präsident Heinz Gassmann diesen Auftritt.  Gegen Rapperswil war er gar nicht im Stadion. Doch ein Winsauer braucht auch keinen, der ihm dabei das Händchen hält. Voller Überzeugung stand er pünktlich oben, rief selbst die Fans zusammen und brachte seine Worte mit kräftiger Stimme rüber. Das Mikrofon braucht er nicht. Und auch die Frage, weshalb denn der FC Baden bisher immer gegen Schluss eingebrochen sei, beantwortete er souverän. Obwohl dies nicht so ganz stimmte.

Ohne Theater an der Seitenlinie coachte Winsauer dann aktiv seine Mannschaft zum Sieg. Doch was für ein Bild gab dabei Assistenztrainer Ergün Dogru ab. Völlig entspannt verfolgte der neben den Spielerbank auf einem Stuhl das Geschehen. So als sässe er in den Ferien am Ufer eines Sees blickte er aufs Spielfeld und genoss ganz einfach was er sah. Nicht einen Augenblick habe er gezittert.Das sah ein paar Meter weiter schon ganz anders aus. So hatte sich David Sesa seine Rückkehr ins Esp nicht vorgestellt. Vor 19 Jahren war er als Stürmer vom FC Zürich gekommen, spielte mit dem FC Baden ein Jahr in der Nationalliga B und zog dann weiter in die Nationalliga A zu Servette Genf und macht später auch in Italien Karriere.

«Klar, es ist schön, wieder einmal hier zu sein, aber ich habe mir natürlich schon ein besseres Resultat gewünscht», sagte der 49-Jährige, der die Rapperswiler mit 14 Profis im Kader, so Sesa, erst vor kurzem übernommen hat. Vieles im Stadion sei ihm noch bekannt, allerdings habe es zu seiner Zeit doch noch mehr Zuschauer gehabt. Bekannte habe er aber keine mehr getroffen.