«Unsere Mannschaft gehört in diese Liga»
Der FC Baden ist mit einem Punkt aus zwei Partien in die neue Saison der Promotion League gestartet. Die Ausbeute klingt nach der Aufstiegseuphorie auf den ersten Moment etwas ernüchternd. Doch es gibt auch gute Gründe für Optimismus. 0:0 gegen die U21 des FC Basel und eine 1:3-Niederlage gegen Stade Nyonnais. Der Start der Badener in die dritthöchste Liga gestaltete sich bisher holprig, doch damit haben die Verantwortlichen gerechnet. «Es war uns klar, dass wir etwas Anlaufzeit brauchen. Wir waren beim Saisonstart noch nicht auf dem gewünschten physischen Level. Wir hatten bei der Vorbereitung leider viele ferienbedingte Absenzen und auch nicht sonderlich viel Zeit», erklärt Trainer Michael Winsauer.
Chiasso wartet ebenfalls noch auf den ersten Sieg Inzwischen sei die Mannschaft jedoch auf einem guten Weg. «Wir haben gegen die Basler U21 die ersten sechzig Minuten stark gespielt. Bei Nyonnais waren wir in der zweiten Halbzeit besser. Jetzt müssen wir diese Leistungen zusammenfügen», sagt der Trainer. Da der FC Baden im vergangenen Jahr die Qualifikation für den Schweizer Cup verpasst hat, blieben Winsauer und seiner Mannschaft nun zehn Tage Zeit, um an der fehlenden Konstanz zu arbeiten. Heute Mittwoch soll gegen den bislang noch sieglosen FC Chiasso, der sich am Wochenende gegen den Erstligisten FC Rotkreuz kläglich aus dem Cup verabschiedet hat, der erste Sieg her.
Michael Winsauer meint dazu: «Die Spieler haben sehr gut trainiert. Ich denke, wir sind bereit, um gegen den FC Chiasso unseren ersten Sieg anzustreben. Wir rechnen mit einem unangenehmen Gegner, der uns physisch und mental viel abverlangen wird. Das wird ein hartes Stück Arbeit.» Die kurze Auszeit hat auch dem dünn besiedelten Kader gutgetan. Aussenläufer Yves Weilenmann ist nach seiner Zerrung am Oberschenkel zurück im Training. Zudem hat Abwehrchef Cédric Franek seine Bänderverletzung am Fuss schneller auskuriert als befürchtet. Gut möglich, dass beide Spieler gegen den FC Chiasso auf dem Platz stehen werden. Eine etwas überraschende Meldung gibt es bei der Akte Diego Corvalan. Der 20-jährige Aussenläufer, der in der Vorbereitung vom YF Juventus nach Baden kam, ist wieder zurück zu seinem alten Klub nach Zürich gewechselt. «Das kam für uns ein bisschen aus dem Nichts. Diego wurde sehr gut von der Mannschaft aufgenommen und wirkte auch nicht unglücklich. Sein Entscheid hatte wohl berufliche Hintergründe, das müssen wir so akzeptieren», sagt Winsauer. Keine Schnellschüsse auf dem Transfermarkt dem Trainerteam fehlt damit ein wichtiger Spieler in der Breite. Corvalan stand bisher immer in der Startaufstellung. Sein Abgang kann durch die Rückkehr von Weilenmann zwar kompensiert werden, doch Winsauer hätte im Optimalfall trotzdem gerne noch einen Ersatz. «Bis Ende August ist das Transferfenster noch offen. Das wird sehr schwierig, aber wir schauen uns nach Lösungen um. Viele Spieler sind bereits unter Vertrag und wir wollen sicherlich auch keine Schnellschüsse machen.» Konkrete Gespräche fänden derweil noch keine statt. Doch auch ohne Ersatz für Diego Corvalan hat Michael Winsauer volles Vertrauen in sein Team: «Unsere Mannschaft gehört in diese Liga, das ist mein Eindruck nach den ersten Wochen. Wenn wir fit bleiben, können wir gegen jeden Gegner bestehen. Das muss auch den Spielern noch ein Stück bewusster werden. Mit etwas mehr Selbstvertrauen im Gepäck werden wir noch viel Spass haben in dieser Saison.»