, Michael Wehrle

«Am Sonntagabend stand ich ohne Trainer da»

Präsident Heinz Gassmann musste für den FC Baden schnell handeln.

Der Schock sass tief: Einen Tag nach dem Aufstieg in Paradiso teilte Trainer Ranko Jakovljevic dem Präsidenten des FC Baden mit, dass er den Verein Richtung Aarau verlasse. «Ich hatte überhaupt keinen Plan B, ging da noch fest davon aus, dass Ranko bleibt», sagt Gassmann. Trotzdem zauberte er innerhalb von knapp zwei Tagen mit Michael Winsauer einen Nachfolger aus dem Hut.

«Ich hatte zwar von Winsauer gehört und gelesen, aber vorher nie mit ihm Kontakt», betont Gassmann. Am Montag habe er mit ihm telefoniert, am Dienstag ihn am Hallwilersee besucht. Dort war Lehrer Winsauer mit seiner Klasse im Lager. «Nach zwei Stunden waren wir uns einig, besiegelten mit Handschlag die Abmachung», sagt Gassmann.

Er ist überzeugt, mit dem 39-Jährigen den richtigen Mann gefunden zu haben. «Er machte auch bei der Vorstellung vor der Mannschaft einen hervorragenden Eindruck», sagt Gassmann. Winsauer fehle es zwar an Erfahrung, doch müsse ein junger Trainer die ja irgendwann machen. «Für mich ist er ein absoluter Glücksfall», schwärmt Gassmann. Winsauer habe das Trainerdiplom und als Lehrer auch die pädagogische Ausbildung. Und Baden sei für ihn eine Riesenchance. «Ich bin total überzeugt, dass er allen Ansprüchen genügt», sagt Gassmann. Er habe mit gar keinem anderen Trainer mehr gesprochen und auch alleine entschieden. «Das ist mein Job, die erste Mannschaft», betont Gassmann.

Damit hat er zwei Baustellen in kürzester Zeit gelöst. Torhüter Marvin Hübel darf bleiben. «Aaraus Sportchef Sandro Burki hat zugestimmt weil wir ein Partnerverein mit gutem Einvernehmen sind und Marvin gerne bleiben wollte, um Spielpraxis zu sammeln», erklärt Gassmann. Das gute Einvernehmen werde er dank Ranko Jakovljevic wohl noch intensiver pflegen. «Wir bleiben Freunde, wir haben uns kennen und schätzen gelernt», betont Gassmann. Das sei überhaupt keine Floskel, dass diese Trennung in bestem Einvernehmen erfolge. Nun ist Gassman noch auf der Suche nach drei, vier guten Spielern. Vielleicht kann ihm Jakovljevic da noch helfen. «Trotz der grossen Herausforderung wollen wir auch junge Spieler einbauen», sagt der Präsident. Allerdings müssten nun alle ihre Ansprüche anpassen: «Bisher hiess es in der 1. Liga immer, wir müssen gewinnen, diese Erwartung dürfen wir in der Promotion League nicht mehr haben.»