, AZ Nik Dömer

«Mit diesem Team werden wir aufsteigen»

Der FC Baden dreht vor 1250 Zuschauern im Stadion Esp die Serie gegen GC U21 und steht nach einem 2:0-Sieg in der Finalrunde. Dennoch war Trainer Ranko Jakovljevic nach dem Spiel nicht mit allen Akteuren auf dem Platz zu frieden. (AZ Nik Dömer)

Es ist ein emotionaler Moment, als der Schlusspfiff durch das Esp schrillt. Die Badener liegen sich in den Armen, die U21-Spieler der Grasshoppers liegen enttäuscht auf dem Rasen. Die Schlussszene lässt vermuten, dass sich die beiden Mannschaften einen Krimi lieferten. Doch ganz so dramatisch war es dann doch nicht.

Der FC Baden bezwingt GC U21 mit 2:0. Das Resultat klingt knapper, als es eigentlich gewesen ist. Rein rechnerisch hätte dem GC-Nachwuchs nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel zwar nur ein Tor gereicht, um im Badener Stadion vor rund 1250 Zuschauern die Verlängerung zu erzwingen. Doch die Gastgeber hatten das Spielgeschehen während den gesamten 95 Minuten im Griff.

Keine Nervosität, keine Hektik. Das Team von Ranko Jakovljevic schien unter dem zunehmenden Druck plötzlich seine wahre Grösse zu zeigen. Der Doppelschlag durch Roman Herger in der 19. Minute und Dejan Jakovljevic in der 22. Minute war bereits hochverdient. Während Herger nach einer Ecke goldrichtig stand, verwandelte Jakovljevic mit einem präzisen Schlenzer am Rande des Strafraums.

Die Hoppers sahen dagegen kein Land. Das schnelle Umschaltspiel, das die Badener noch am vergangenen Mittwoch vor grosse Probleme stellte, wurde von den Hausherren durch frühes Attackieren mehrheitlich unterbunden. Und wenn einmal ein bisschen Schwung in die Zürcher Offensive kam, war da immer ein Badener Verteidiger, der den letzten Pass abfing. Dieses Bild veränderte sich während dem gesamten Spielverlauf zu keinem Zeitpunkt.

Schlussendlich musste Goalie Marvin Hübel beim Interview sogar ein wenig schmunzeln: «Meine Vorderleute haben brutal kompakt verteidigt, ich musste keinen Torschuss halten. Lediglich ein paar Flanken gab es zum Runterpflücken. So kann es von mir aus gerne weitergehen.»

Auch bei Hauptübungsleiter Ranko Jakovljevic waren die Maulwinkel etwas weiter oben als gewohnt: «Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Sie hat das ganze Spiel dominiert und keine Torchance zugelassen. Der Gegner war mit 0:2 noch gut bedient, wir hatten auch noch einen Lattenschuss, einen Pfostenschuss und hätten zwei Elfmeter bekommen müssen.»

Gerade was die Mentalität anbelangt, ist der Badener Coach besonders zufrieden: «Nach der knappen Niederlage in Zürich hat niemand von uns am Weiterkommen gezweifelt. Auch wenn wir da mit einem Unentschieden nach Hause gefahren wären, wir hätten sowieso bei uns auf Sieg spielen müssen. Deshalb hat sich die Mannschaft vom Resultat im Hinspiel auch nicht beirren lassen. Wir wussten, dass wir hier im Esp ein anderes Gesicht zeigen werden.»

Doch es war nicht alles perfekt an diesem Fussballnachmittag. Nach einer halben Stunde musste Roman Herger, der den FC Baden nach der Saison verlassen wird, unter Tränen ausgewechselt werden. Er hatte sich bei einem völlig überhasteten und unnötigen Tackling seines Gegenspielers an der Schulter verletzt. Während für den Badener Stürmer damit die Saison wohl zu Ende sein dürfte, blieb das fahrlässige Einsteigen ohne Folgen für den GC-Akteur.

Die Szene passte ins Bild der Schiedsrichterleistung. Gerade im zweiten Durchgang war keine klare Linie erkennbar. Das Spiel wurde zunehmend hitzig und emotional. Trainer Jakovljevic fand dazu klare Worte: «Normalerweise kritisieren ja nur Verlierer die Schiedsrichter, aber das war heute wirklich keine gute Leistung. Für mich machten sie einen überforderten Eindruck.»

Nebst Herger konnte auch der angeschlagene Aussenverteidiger Michael Schär nicht durchspielen. Generell ist dies bei den Badenern eine besonders heikle Geschichte, weil mit Yves Weilenmann auf dieser Position einer der wichtigsten Spieler im Badener Kollektiv aktuell (noch) ausfällt. Er könnte jedoch für die Finalrunde wieder einsatzbereit sein. Klarheit wird es dazu wohl erst kurz vor dem ersten Spiel am Mittwoch geben.

Doch Jakovljevic macht sich im Hinblick auf die Finalrunde gegen den FC Paradiso keine Sorgen. Im Gegenteil: «Ich habe unseren Captain Luca Ladner aus taktischen Gründen am Anfang auf der Bank gelassen. Er hat die Mannschaft aber trotzdem von Anfang an lautstark unterstützt und mitgefiebert. Das ist sinnbildlich für unseren Teamgeist, die Spieler haben grossen Charakter pushen sich gegenseitig. Ich bin mir sicher, mit einer solchen Mannschaft werden wir aufsteigen.» (AZ Bericht Nik Dömer)