, Mic Wehrle

Ein Vergleich mit jungen Wilden

FC Baden 1897 – Grasshoppers U21 (1. Liga, Qualifikationsrunde) Samstag, 4. Juni, 2022, 16 Uhr, Stadion Esp Baden-Dättwil

Gegen die U21 der Grasshoppers bestreitet der FC Baden die erste Runde der Aufstiegsspiele zur Promotion League. Der Nachwuchs des Super Ligisten belegte in der Meisterschaft in der Gruppe2 der 1. Liga den zweiten Platz hinter dem FC Wohlen.

Die Badener wissen schon was sie erwartet. Wie alle U21-Mannschaften der 1. Liga sind die Zürcher technisch stark und alles sind gut ausgebildete, junge Profi-Fussballer. Sie spielen aggressiv und schnell. Zu Beginn des Jahres machten die Badener mit den zwei U21-Teams in der Meisterschaft schlechte Erfahrungen. 0:4 gingen sie gegen St. Gallen im Stadion Esp unter, eine 0:3-Schlappe kassierten sie in Winterthur. Dabei hatten sie sich speziell auf diese U21-Mannschaften vorbereitet – im letzten Testspiel gegen die Grasshoppers. Es war ein gelungener Test, die Badener siegten im Vergleich mit den jungen Wilden 2:1.

Die Grasshoppers haben eine Nachwuchsphilosophie. Die beschreiben sie auf ihrer Homepage wir folgt: «Für den Grasshopper Club Zürich bildet die Nachwuchsarbeit das Fundament für eine nachhaltig erfolgreiche Fussballarbeit. GC ist ein Ausbildungsverein und hat seit jeher eine bedeutende Jugendabteilung. Der Club richtet seine Strategie sowohl sportlich als auch kommerziell auf eine erfolgreiche Nachwuchsförderung aus. 

Ziel ist es, dem einzelnen Spieler über alle Jahrgänge hinweg ein bestmögliches Umfeld zu bieten, damit sich dieser sportlich wie auch persönlich optimal aus- und weiterbilden kann. Seit Jahren leistet GC hervorragende Arbeit und gehört zu den führenden Vereinen in der Nachwuchsarbeit. Jede Saison werden neue Talente in die 1. Mannschaft integriert. 

Zudem hat der Grasshopper Club Zürich in den vergangenen Jahren zahlreiche Talente hervorgebracht, die anschliessend in internationale Ligen weitergezogen sind. Zum Beispiel Steven Zuber (Eintracht Frankfurt), Haris Seferovic (Benfica Lissabon) oder Stephan Lichtsteiner. Dies zeigt, dass in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet wurde. Auf diesen Erfolgen will der Grasshopper Club Zürich in der Jugendarbeit bauen und sich stets weiterentwickeln.

Der Grasshopper Club Zürich hat im Oktober 2020 die Zertifikation als Leistungszentrum erhalten, welche vom Schweizer Fussballverband (SFV) vergeben wird. Mit einer solchen Zertifizierung erhöht der Club einerseits seine Anziehungskraft für die Ausbildung künftiger Talente und sorgt gleichzeitig dafür, seine Nachwuchsförderung stetig zu verbessern.» 


 

Rino Luongo zieht ein paar Meter weiter

Nach sieben Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit verabschiedet sich Assistenztrainer Rino Luongo. Er bleibt aber im Esp, allerdings im Fislisbacher Esp. In der kommenden Saison übernimmt er als Chef den FC Fislisbach in der 2. Liga.

«Es hat mir immer beim FC Baden gefallen, aber nun ist es Zeit, jemandem anderen Platz zu machen und mich zu verändern», sagt der 51-Jährige. Er habe viele Ideen, die er nun verwirklichen will. Mit drei Trainern hat er gearbeitet, mit Thomas Jent, mit Fredy Strasser den Klassenerhalt geschafft und nun möchte er mit Ranko Jakoljevic noch aufsteigen.

Im Frühjahr in den Ferien sei der Entschluss gereift. «Ich habe nie mit dem Kopf entschieden, immer mit dem Bauch und so war es auch diesmal», sagt Luongo. Er wolle runterfahren, mehr Zeit für sich und auch seine Partnerin Tabea Treichler haben. Auch seine beiden erwachsenen Söhne wolle er mehr sehen, teilweise auf dem Fussballplatz, wenn einer im Einsatz stehe.

Da sei das Angebot vom FC Fislisbach gerade recht gekommen. Denn mit einem Zweitligisten gewinne er einiges an Zeit. Nur noch zwei bis drei Trainings die Woche, statt mindestens vier. Dazu die kurzen Reisen im Aargau. «Und wir spielen praktisch alle Heimspiele am Freitagabend, das gibt uns Zeit für ein freies Wochenende», sagt er. Mehr Zeit zum Leben ist ihm wichtig, darum arbeitet er auch weiter als Bodenleger, ist aber nun angestellt und nicht mehr selbständig.

Das Spiel gegen die Grasshoppers soll aber nicht sein letztes beim FC Baden sein. «Paradiso oder Vevey warten in der nächsten Runde der Aufstiegsspiele», sagt er und lacht. Die grossen Reisen in der Promotion League locken ihn nicht, aber mit der Mannschaft noch aufsteigen, das will er unbedingt.