, Mic Wehrle

Fussball ist ein Laufspiel

Der FC Baden 1897 schlägt SV Eschen/Mauren 2:0 (1:0) und macht sich nach der Pause das Leben selbst schwer. (Michael Wehrle)

Revanche geglückt. Nach sechs Siegen in Folge hatte der FC Baden in der Vorrunde bei Eschen/Mauren die erste Niederlage der Meisterschaft kassiert. Im eigenen Stadion siegten die Badener nun 2:0 und festigten damit den zweiten Rang in der Gruppe 3 der 1. Liga. Das bisher punktgleiche Tuggen spielte bei Spitzenreiter Paradiso unentschieden. Gegen die Liechtensteiner nahmen die Badener schnell das Heft in die Hand, kamen zu Chancen. Mitte der ersten Halbzeit schien die Führung perfekt, nach toller Kombination wurde Roman Herger im Strafraum gefoult. Doch Mister «Zuverlässig», Chris Teichmann, scheiterte diesmal am starken Torhüter Armando Majer. Die Badener liessen weitere Chancen liegen, bis fünf Minuten vor der Pause Patrick Muff mit einem Diagonalpass über 50 Meter die gegnerische Deckung aufriss. Der starke Yves Weilenmann erlief den Ball, behielt die Ruhe und bediente Herger, der nur noch einschieben musste. Direkt vor der Pause schlenzte dann Captain Luca Ladner noch einen Freistoss an die Latte. Die Führung war hoch verdient, einfach viel zu knapp. Damit hatten die Badener jedoch für 20 Minuten ihr Pulver verschossen. «Fussball ist ein Laufspiel», dozierte schon vor über 40 Jahren Studienkollege Uwe Weigert, Nachwuchsprofi im Kader des Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Und genau daran haperte es bei Baden. Es fehlten die kleinen Laufwege und damit die Anspielstationen für den Ballführenden. Mehr als zwei, drei Pässe in Folge kamen nicht zustande, dann hatte der Gegner wieder den Ball. So erspielte sich Eschen/Mauren ein Übergewicht im Mittelfeld. «Unglaublich», waren noch die nettesten Kommentare auf der Tribüne. Allerdings liessen die Badener in der Abwehr nur wenig zu und die Fernschüsse der Liechtensteiner hielt Torhüter Marvin Hübel sicher. Ein Weckruf war dann aber der Pfostenschuss von Michael Scherrer. Die Badener fingen sich wieder. Trainer Ranko Jakovljevic brachte frische Spieler. Das zahlte sich aus. Fabio Capone setzte nur Sekunden nach seiner Einwechslung einen Kopfball aus kurzer Entfernung neben das Tor. Viel besser machte er es aber kurz vor Schluss. Michael Schär, ebenfalls eingewechselt, spielte den guten Pass, Capone veredelte ihn mit einem Traumtor – aus vollem Lauf schlenzte er den Ball aus halblinker Position in den Winkel. «Der war sicher schwieriger als mein Zuspiel», lobte Schär seinen Kollegen. Die Partie war gelaufen, die Fans zufrieden und der FC Baden mit zwei Siegen in Folge wieder in der Erfolgsspur. Zwei Siege, die das zuletzt doch angeschlagene Selbstvertrauen stärken werden. Die Abwehr blieb zum zweiten Mal ohne Gegentor, diesmal ohne gesperrten Chef Cedric Franek. So schwache Phasen sollten sich die Badener gegen stärkere Gegner aber lieber nicht leisten. Das könnte daneben gehen. Da nützen Aussagen, wie «wir müssten zur Pause schon 2, eher 3:0 führen» nichts, wenn es nur 1:0 steht. Diesmal gings gut, mehr interessiert nicht mehr. Am Samstag gehts nach Thalwil, zu einer Mannschaft die noch Punkte im Kampf um den Klassenerhalt braucht.  

Baden – Eschen/Mauren 2:0 (1:0)

Zuschauerzahl: 410

Baden: Hübel; Weilenmann (90. Chirulli), Matovic, Laski, Muff, Romano; Ladner (82. Schär), Weber; Jakovljevic (72. Uka); Teichmann (82. Brack), Herger (72. Capone). Tore: 40. Herger 1:0. 87. Capone 2:0. – Zuschauer: 410 Baden ohne Brunner, Stump, Mooser, Lüscher, Cirelli (alle verletzt), Franek (gesperrt).