Trotz zwei gehaltener Penaltys: Der FC Baden verliert gegen Bulle die Nerven und das Spiel
Es ist eines dieser Spiele, bei denen man eigentlich gar nicht weiss, womit man die Erzählung beginnen soll. Mit den beiden Penaltys, die Goalie Mirco Mazzeo in der Startphase entschärfte? Mit der Rudelbildung, die den FC Baden kurz vor Schluss aus dem Rhythmus brachte? Oder doch mit dem schläfrigen Defensivverhalten, das die Badener schlussendlich einen Punkt kostete?
Am besten der Reihe nach: Der FC Baden lieferte sich im Stade de Bouleyres mit dem FC Bulle eine vogelwilde Startphase. Innerhalb von nur zwei Minuten erhielten die Hausherren gleich zweimal einen Penalty, weil die Badener in der Defensive ungeschickt agierten. Doch Mirco Mazzeo liess sich nicht bezwingen: Eiskalt blieb er zweimal in der Mitte stehen und entschärfte die beiden Strafstossversuche mühelos.
Ein Gegentor folgte dennoch: In der 35. Minute unterlief dem FC Baden im Spielaufbau ein Fehler. Bulle schaltete blitzschnell um, und Penalty-Sünder Aimery Pinga Maria stand plötzlich ganz allein vor dem Tor – diesmal liess er Mazzeo keine Chance. Die Badener Antwort kam jedoch prompt: Nur vier Minuten später lancierte Sven Kunz mit einer präzisen Flanke Davide Giampà. Der Badener Captain setzte sich im Strafraum gegen drei Gegenspieler durch und sorgte für den 1:1-Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit blieb die Partie lange Zeit ausgeglichen. Auf dem schwierig bespielbaren Terrain operierten beide Teams mit hohen und weiten Bällen, was die Qualität der Partie nicht sonderlich förderte. Gute Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware.
Und als sich Zuschauer und Spieler schon fast mit dem gerechten 1:1-Unentschieden abgefunden hatten, kam es wenige Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zu einer grossen Rudelbildung – mit bitteren Folgen für den FC Baden. Albin Sadrijaj sowie der Bulle-Ersatzgoalie Premtim Gashi erhielten eine Rote Karte, was dazu führte, dass die Badener die letzten Minuten in Unterzahl bestreiten mussten.
Und prompt wusste das Heimteam, diese Gelegenheit auszunutzen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit suchten die Badener im eigenen Strafraum zu wenig konsequent den Zweikampf. Bastian Gasser profitierte davon und sorgte für den 2:1-Schlussstand.
Das Fazit nach diesem Spiel fällt brutal aus: Drei Niederlagen in Serie hat der FC Baden nun kassiert, das Selbstvertrauen aus den beiden Heimsiegen im Oktober scheint verloren. Wobei man allerdings auch festhalten muss, dass der Auftritt gegen Bulle deutlich besser war als zuletzt gegen Vevey. Das sieht auch der Trainer so: «Ich habe in Bezug auf Einsatzbereitschaft und Willen eine deutlich bessere Mannschaft gesehen als noch vor einer Woche. Die Spieler haben auf diesem katastrophalen Rasen alles gegeben. Leider haben sie sich am Ende selbst um ihren Lohn gebracht.»
Colatrella führt aus: «Mit etwas mehr Selbstvertrauen hätten wir in der Schlussphase nicht einfach so die Nerven verloren. Die Rudelbildung war völlig unnötig und wurde von den Bulle-Spielern bewusst provoziert. Leider waren wir zu wenig clever, verloren darauf den Rhythmus und damit auch das Spiel.»