, Nik Dömer, AZ

Gegen Vevey zum Mindestziel? Der FC Baden will im letzten Heimspiel der Hinrunde den Frust abschütteln

Die Hinrunde des FC Baden war bisher ein Auf und Ab. Nach einer frustrierenden Niederlage in Delémont wollen die Badener am Samstag zuhause gegen Vevey Sports ein anderes Gesicht zeigen. Trainer Genesio Colatrella gibt Einblicke in die Ausgangslage vor der wichtigen Partie.

Nein, so richtig schlau wird man aus diesem FC Baden bisher noch nicht. Nach zwei Heimsiegen folgte am letzten Sonntag wieder ein Rückschlag – und es war ein empfindlicher: Bei SR Delémont (vor dem letzten Spieltag noch das Schlusslicht der Tabelle) verlor die Mannschaft von Genesio Colatrella mit 0:2. Damit ist der Anschluss ans obere Tabellendrittel verpasst, und die Badener müssen sich wieder nach unten orientieren.

«Im mentalen Bereich müssen wir arbeiten »

Noch immer sitzt der Frust bei Colatrella tief. Die Niederlage in Delémont wäre unnötig gewesen. Nach einer halben Stunde wurde der 19-jährige Teodor Popov mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Besonders fragwürdig war die zweite Verwarnung, da die Szene zuvor hätte abgepfiffen werden müssen: Der von Popov gefoulte Spieler hatte in bester Bruce-Lee-Manier mit hohem Bein einen Zweikampf geführt. In der Pause musste dann auch noch Elmedin Fazlic wegen einer Verletzung am Fuss ausgewechselt werden, und kurz nach dem Seitenwechsel fiel das erste Tor – obwohl Torschütze Altin Shala aus einer Abseitsposition gestartet war. In Unterzahl waren die Ostaargauer zu keiner Reaktion mehr fähig.

Gewiss hatte der FC Baden mal wieder das Glück nicht auf seiner Seite, aber Colatrella ist auch mit dem Auftritt seines Teams nicht zufrieden: «Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, was sicherlich auch an Delémont lag. Der Tabellenplatz täuscht, sie haben eine starke Mannschaft.» Der Trainer führt aus: «Wir haben die Stärken des Gegners eigentlich gut analysiert und auf die individuelle Qualität der Gegenspieler hingewiesen. Es ist uns dann allerdings nicht gelungen, den richtigen Fokus zu finden. In diesem mentalen Bereich müssen wir weiterhin arbeiten.»

Eine verzwickte Situation

Colatrella kann nicht leugnen, dass er sich die Winterpause herbeisehnt. Zahlreiche Spieler sind verletzt, und dem FC Baden fehlt es dadurch an Routine. Zuletzt war in der Startelf – abgesehen von Davide Giampà und Daniele Romano – kein Spieler älter als 24 Jahre. «Die Situation ist verzwickt. Wir haben viel Potenzial in der Mannschaft, aber wir sind im Kollektiv noch zu unerfahren. Die jungen Spieler müssen Spielminuten sammeln, damit sie sich entfalten können. Und wir müssen uns als Team weiterentwickeln, eine richtige Vorbereitungszeit im Winter wird uns dabei helfen.»

Doch bis dahin hat der FC Baden noch drei Spiele vor der Brust. Und die sind enorm wichtig, denn mit positiven Resultaten können sich die Badener ein Polster auf die Abstiegszone verschaffen. Aktuell beträgt der Abstand zum Strich lediglich fünf Punkte. «20 Punkte wären unser Mindestziel. Mit einem weiteren Sieg hätten wir das erreicht. Jeder weitere Zähler wird uns helfen, mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen und dort in Ruhe an uns zu arbeiten», erklärt der Trainer.

Auch der Badener Gegner steckt in einer schwierigen Situation

Eine gute Chance, dieses Mindestziel zu erreichen, bietet sich dem FC Baden bereits am kommenden Samstag zuhause gegen Vevey-Sports (ab 16:00 Uhr, wir tickern live). Der Gegner aus der Westschweiz befindet sich ebenfalls in einer schwierigen Situation: In den letzten sechs Partien gab es für ihn drei Niederlagen und drei Remis. «Wir haben uns im Esp zuletzt zwei Siege erarbeitet, und genau diese Leidenschaft wollen wir nun wieder auf den Platz bringen. Es geht uns auch darum, uns anständig von unseren Fans im letzten Heimspiel der Hinrunde zu verabschieden. Das muss der grösste Ansporn sein, denn ihre Unterstützung war bisher überragend.»