, Michael Wehrle

Über 60 Minuten in Unterzahl: Der FC Baden verliert beim Schlusslicht Delémont 0:2

Nach zuletzt zwei Heimsiegen wollte der FC Baden auch auswärts Punkte sammeln. Doch beim Tabellenletzten gabs im Jura nichts zu holen. Die Gastgeber siegten verdient.

Von wegen schöner Ausflug am Sonntagnachmittag in den sonnigen Jura. Zwar schien im Stadion La Blancherie zu Delémont tatsächlich die Sonne, aber nicht für den FC Baden. Beim Tabellenletzten der Promotion League gabs für die Aargauer überhaupt nichts zu holen. Mit 0:2 (0:0) kamen sie unter die Räder und waren damit eher noch gut bedient.

Es dauerte knapp eine Viertelstunde, bis die Gastgeber das Kommando übernahmen. Von diesem Zeitpunkt bestimmten sie das Spiel, erarbeiteten sich Chancen. Und das Badener Übel nahm seinen Lauf. Mittelfeldspieler Teo Popov sah nach 17 Minuten die gelbe Karte und nach einer halben Stunde zeigte ihm Schiedsrichterin Deborah Anex nach bereits wieder diese Karte. «Kann man geben, aber zuvor gabs ein nicht geahndetes Foul von Delémont und die erste Karte muss sie beim ersten Foul von Teo auch noch nicht zeigen», fand Colatrella. Damit war der Tag für Popov gelaufen und der FC Baden musste eine Stunde lang mit einem Mann weniger klar kommen.

Das ging bis zur Pause gut, auch weil Delémont doch einige Chancen liegen liess. Nicht alles hochkarätige Möglichkeiten, aber durchaus mit Erfolgsaussichten. Unter anderem traf Martin François nur den Aussenpfosten. Auf der Gegenseite kam der FC Baden kurz vor dem Wechsel zu seiner einzigen gefährlichen Szene im ganzen Spiel. Sven Kunz spielte in die Schnittstelle auf Davide Giampà. Und der scheiterte mit seinem Abschluss an Goalie Steven Oberle. Der Winkel war spitz, Giampà allerdings völlig frei. Und er hat aus solchen Situationen auch schon getroffen. Ob es am Spiel viel geändert hätte, bleibt offen. «Es wäre frech gewesen, wären wir in Führung gegangen», sagte Colatrella. Seine Mannschaft sei überhaupt nicht ins Spiel gekommen.

Baden läuft in einen Konter

Delémont beherrschte nach der Pause Ball und Gegner, kam aber nicht entscheidend durch. Bis ihnen die Badener die Lücke öffneten. Erstmals in der zweiten Halbzeit tauchten sie über in der Nähe des gegnerischen Tores auf, erkämpften sich einen Eckball. Der brachte ihnen nichts, dem Gegner aber den Raum zum Konter. Und so lief Altin Shala alleine auf den wieder starken Badener Goalie Mirco Mazzeo los und schlenzte den Ball über ihn ins Netz. Gut fünf Minuten später war die Partie gelaufen. Der eingewechselte Roman Huber köpfelte eine perfekte Flanke zum 2:0 ein. «Wir spielten es mit zehn Mann besser als vorher», sagte Colatrella. «Aber dann darfst du keine Fehler machen und ihnen den Ball schenken.» Kam dazu, dass mit Elmedin Fazlic schon zur Pause und später Kevin Iodice und Sven Kunz auch noch drei Stammspieler verletzt raus mussten.

Ohne Probleme brachten die Jurassier der Vorsprung über die Zeit. Mit ihrem dritten Saisonsieg schafften sie in der Tabelle den Anschluss, auch wenn sie weiter auf dem letzten Platz liegen. Für den FC Baden geht es am Samstag mit dem letzten Heimspiel vor der Winterpause gegen Vevey-Sports weiter.

 

Das Telegramm

 

SR Delémont - FC Baden 2:0 (0:0)

La Blancherie, Delémont. – 810 Zuschauer. – SR: Deborah Anex. – Tore: 58. Shala 1:0. 66. Huber 2:0.

Baden: Mazzeo; Kunz (76. Gjikollaj), Monney, Fazlic (46. Suter), Iodice (71. Kalt); Kasongo; Romano, Popov, Morina (66. Lewis); Giampà, Vukasinovic (71. Brack).

Bemerkungen: 33. Pfostenschuss François. – Baden ohne Zivkovic, Peter, Solimando, Sljivar, Scheidegger, Aboubakar, Haile-Selassie (alle verletzt.). – Gelb-rot: 31. Popov (Foul). – Gelb: 15. Morina (Reklamieren). 17. Popov. 46. Alshikh (alle Foul).