Baden verfolgt die Spitzenteams SchöNie und Klingnau auf Schritt und Tritt - und der Aufsteiger fordert auch den Tabellenführer
Der FC Spreitenbach zeigte sich als Aufsteiger zum Saisonstart überraschend stark, sodass er in sechs Partien erst einmal als Verlierer vom Platz musste. Trainer Vilson Doda sagte vor einer Woche: «Ich bin sehr zufrieden. Wir leisten im Klub hervorragende Arbeit.» Kein Wunder also, dass Spreitenbach mit breiter Brust zum siebten Saisonspiel beim Tabellenführer Schönenwerd-Niedergösgen antrat. Und tatsächlich: Bis zur 85. Minute hielt die Truppe von Doda mit, vermochte ein 0:0 halten. Doch dann brach Brayan Mayala mit seinem dritten Saisontor für Schönenwerd-Niedergösgen spät den Bann. Und damit war die Luft draussen, sodass Simon Bürge in der Nachspielzeit für den 2:0-Schlussstand sorgte.
Ganz ähnlich erging es dem FC Baden II, der in Gränichen deutlich mehr Mühe bekundete, als das Schlussresultat von 5:1 erahnen liesse. Bis in die Schlussphase verlief das Spiel mit 2:1 auf Messers Schneide, ehe in der 86. Minute Badens Carsten Wyss für den Gränicher Genickbruch zum 3:1 verantwortlich war. Schliesslich zeigte sich die Mannschaft von Trainer Rino Luongo losgelöst und erhöhte bis zum Schlusspfiff auf 5:1.
Vor der Entscheidung zum 3:1 gab es je einen strittigen Strafraummoment: Während Gränichen vergeblich einen Penalty forderte, bekam Baden diesen zugesprochen - und verschoss. Doch das brachte die junge Badener Mannschaft nicht aus der Ruhe. «Gränichen hat eine gute Mannschaft und erwies sich als hartnäckiger Gegner. Und uns fehlte über lange Zeit der Biss und die Freude. Denn Fussball spielen können wir, aber jeder hat ein bisschen für sich gespielt und wollte keinen Fehler machen», so Luongo, der seine Mannschaft in der Halbzeit trotz 2:1-Führung «etwas wachrütteln» musste. «Ich sagte den Spielern: Nochmals so eine Halbzeit, dann gehen wir unter.»
15 neue Spieler, gegenüber 13 Abgängen, hatte Trainer Rino Luongo integrieren müssen. «Diese Mannschaft kann richtig gut Fussball spielen, aber es fehlt ihr noch an den Emotionen und am Teamgeist. Die Jungs haben Freude am Fussball, sie können es nur noch nicht zeigen. Aber wir arbeiten daran und sind auf einem guten Weg», betont Luongo.
Mit vier Siegen, einem Remis gegen Spreitenbach und der 0:1-Niederlage gegen Schönenwerd-Niedergösgen befindet sich der FC Baden II derzeit auf Platz drei. Ein Augenöffner für die junge Badener Truppe sei der 3:2-Sieg gegen Schöftland gewesen, erklärt Luongo, als sie vor Schluss 3:0 führte, «und wir eigentlich auf 4:0 oder 5:0 erhöhen müssten. Aber stattdessen bekamen wir zwei Tore. Es hat allen gezeigt: Es reicht nicht, wenn wir nachlassen. Man muss es bis zum Schluss fertig spielen.»
Wohin die Reise für Baden II noch führt, werde sich zeigen. «Ich denke, es wird vor allem auch an der Spitze eng bleiben bis zum Schluss», glaubt Luongo. Ein Saisonziel würde er gemeinsam mit dem Mannschaftsrat zu Beginn der Rückrunde formulieren. «Ich sage immer dasselbe: In der Vorrunde sollte man so viele Punkte holen wie nur möglich, damit man in der Winterpause ruhig und ohne Druck arbeiten kann», so Luongo, der hinzufügt: «Aber es ist klar: Längerfristig gehört Baden II in die 2. Liga inter. Wenn es diese Saison klappt, dann ist es schön, aber mit Druck spielen macht auch keine Freude. Es kommt so, wie es kommt.»
Bereits am Freitag trennten sich Suhr und Wettingen 1:1 sowie Küttigen und Mutschellen 1:1. Die Freiämter glichen die Partie gegen die Frösche durch Leandro Rizzo in der 88. Minute aus, nachdem Silvan Otto mit seinem 6. Saisontor die Küttiger Frösche in Führung brachte. Und am Samstag sorgten Klingnau gegen Schöftland (5:2) und Lenzburg gegen Wohlen II (3:0) für klare Siege.
Schon am Dienstag findet die 2. Liga AFV ihre Fortsetzung mit zwei Begegnungen: Der FC Lenzburg empfängt Gränichen und Schlusslicht FC Bremgarten gastiert beim 2.-Liga-inter-Absteiger SC Zofingen, der zurzeit als Drittletzter Punkte besonders gut gebrauchen kann.