, Michael Wehrle

Cup-Aus gegen Rappi: Ausgerechnet Ex-Spieler Wiskemann schiesst den FC Baden ab

Der FC Baden muss sich zuhause gegen den FC Rapperswil-Jona mit 1:3 geschlagen geben und scheidet damit aus dem Schweizer Cup aus. Die Niederlage geht in Ordnung, die Gäste aus der Rosenstadt waren das gefährlichere Team.

Erfunden hat den Cup der FC Baden. 1925 lancierte Dr. Eugen Landolt, der Präsident des Vereins, den Wettbewerb unter dem Namen «Swiss-Cup». Doch wie in den vergangenen Jahren war auch diesmal schnell wieder Endstation für den FC Baden. Mit 1:3 (0:1) unterlagen die Aargauer dem Ligakonkurrenten Rapperswil-Jona. Dabei traf ausgerechnet Marin Wiskemann, der in der vergangenen Saison noch für Baden stürmte zwei Mal. Tor Nummer drei ging auf das Konto von Helaku-Josué Schmidt. Und auch den Treffer für Baden erzielte der Gegner. Verteidiger Bruno Morgado lenkte den Ball ins eigene Tor.

Nach zwei Siegen zum Auftakt in der Promotion League ist die neuformierte Mannschaft von Trainer Genesio Colatrella damit wieder auf dem Boden gelandet. «Es fehlten diesmal ein paar Prozent gegenüber den zwei anderen Spielen», analysierte Colatrella: «Doch das ist eigentlich normal, keine Mannschaft erreicht immer ihr bestes Niveau.»

Kommt dazu, dass der Gegner richtig gut war. 13 Mal in Folge hat die Mannschaft von David Sesa nun Saisonübergreifend nicht mehr verloren. Der ehemalige Badener Stürmer hat ein Kollektiv geformt, das nicht nur individuelle Klasse mitbringt, sondern auch eigespielt ist. Wenns nach vorne geht, dann greifen die Rädchen ineinander. In dieser Hinsicht hat Rapperswil-Jona dem FC Baden noch einiges voraus.

Und doch hätte es vielleicht auch anders laufen können. Wie im Startspiel gegen die Young Boys zog Kevin Iodice schon in der 2. Minute davon, passte nach innen zu Patrik Gjidoda, aber Goalie Matthias Grob wehrte dessen Schuss noch ab. Dann kam der Angriff der Gäste in Schwung. Viele Chancen spielten sie sich heraus, teils hochkarätige, doch verfehlten sie aus bester Position das Tor oder scheiterten an Torhüter Mirco Mazzeo. Am Goalie blieb auch der Schuss von Davide Giampà hängen, aus zehn Metern knallte er drauf, allerdings zu sehr Richtung Torhüter.

Die fatale Rückgabe

Es schien schon torlos in die Pause zu gehen, da geriet eine Kopfballrückgabe von Iodice auf Mazzeo zu kurz, Wiskemann spritzte dazwischen und lupfte den Ball ins Netz. Und direkt nach der Halbzeit liessen sich Badener überraschen. Weit aufgerückt war die Abwehr, so bekam André Ribeiro den Ball lief Daniele Romano davon, bediente Schmidt, der zum 2:0 für Rapperswil einschob. «Diese zwei Treffer sind sehr ärgerlich», sagte Colatrella. Wiskemann traf zehn Minuten später noch einmal, Mazzeo wehrte den guten Schuss von Eric Chef Tia ab, der Ball fiel dem EX-Badener vor die Füsse, der drückte ihn über die Linie. Ein wenig Hoffnung gab das Eigentor nach einem Corner. Richtig spannend wurde es aber nicht mehr, auch weil Joseph Ambassa in letzter Sekunde einen Schoss von Joël Brack noch blockte.

«Der muss halt drin sein, aber es ja schon toll, dass Joël überhaupt zu solch einer Chance kommt, hat er doch praktisch die ganze Vorbereitung verletzt verpasst», sagte Colatrella. Ein paar Fehler zu viel habe sein Team diesmal gemacht, aber es habe probiert Fussball zu spielen und auch wieder gute Ansätze gezeigt gegen eine klasse Mannschaft.

Das Telegramm

FC Baden – Rapperswil-Jona 1:3 (0:1)

Stadion Esp. – 1035 Zuschauer. – SR: Schelbli. – Tore: 41. Wiskemann 0:1. 46. Schmidt 0:2. 54. Wiskemann 0:3. 77. Morgado (Eigentor) 1:3.

Baden: Mazzeo; Kunz (46. Morina), Monney, Fazlic, Iodice (62. Solimando); Sadrijaj; Kasongo (46. Popov) Peter (73. Brack), Romano; Gjidoda (62. Vukasinovic), Giampà.

Bemerkungen: Baden ohne Pasche, Scheidegger, Zivkovic, Haile-Selassie, Lewis (alle verletzt). – Gelb: 34. Fazlic. 50. Schmidt. 68. Yesilcayir. 90. Giampà (alle Foul).