, Nik Dömer, AZ

Kehrtwende beim FC Baden: Designierter Präsident gibt plötzlich den Rücktritt bekannt

Beim FC Baden kommt es zu einer Überraschung: Der für das Präsidentenamt vorgesehene Gianmarco Coluccia wird sich nicht zur Wahl aufstellen lassen und tritt per sofort zurück. Wie es dazu kam, wer nun Nachfolger werden soll und warum die Geschichte ein paar unbeantwortete Fragen hinterlässt.

Diese News aus Baden kommt sehr überraschend: Gianmarco Coluccia verzichtet beim FC Baden auf das Präsidium und gibt per sofort den Rücktritt bekannt. Damit zieht er nach rund neun Jahren Vorstandstätigkeit – zuletzt sechs Jahre als Vizepräsident – einen Schlussstrich. Ein herber Verlust für den Aargauer Traditionsverein.

«Das Leben ist nicht immer planbar»

Coluccia war in den letzten Wochen für den FC Baden als designierter Präsident in leitender Funktion tätig und bemüht, gemeinsam mit Sportchef und Trainer Genesio Colatrella eine kompetitive Mannschaft für die kommende Promotion-League-Saison auf die Beine zu stellen. Doch nun endet seine Tätigkeit abrupt.

Der 31-jährige Funktionär wird sich am 22. August bei der Generalversammlung nicht zur Wahl stehen. In einem Statement, das er intern an die Vereinsmitglieder verschickt hat, heisst es: «Das Leben ist nicht immer planbar und voller Überraschungen. Aus beruflichen Gründen habe ich mich nun entschlossen, nicht mehr zur Wahl anzutreten und mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand zurückzutreten.»

Der FC Baden verliert mit Coluccia einen Funktionär, der mit viel Herzblut in den letzten Jahren für den Verein tätig war. Wie viel ihm der FC Baden bedeutet, verdeutlicht er in seiner Nachricht: «Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. In den letzten zehn Jahren war der FC Baden fester Bestandteil meines Lebens. Ich habe Höhen und Tiefen miterlebt und mein Leben ganz nach den Bedürfnissen des Vereins ausgerichtet. Die Zeit als Vizepräsident war für mich die bis anhin grösste sportliche Ehre.»

Angedachter Vizepräsident soll Präsidium übernehmen

Nach dem Rücktritt von Coluccia wird sich nun Hermann Löhrli zur Wahl als Präsident stellen. Der 42-jährige Inhaber der Parkgarage Baden wäre ursprünglich als Vizepräsident vorgesehen gewesen, nun hat er sich dazu bereit erklärt, die grosse Verantwortung zu übernehmen. Löhrli ist in der Region gut vernetzt, seit über einem Jahr Vorstandsmitglied beim FC Baden und amtet nebenbei als Präsident der Supporterabteilung.

So scheint es, dass der FC Baden trotz überraschendem Rücktritt von Coluccia gleich eine optimale Lösung zur Hand hat. Natürlich wirft das aber auch Fragen auf. Gemäss Informationen dieser Zeitung erhielt der designierte Präsident zuletzt aus diversen Gründen vereinsinternen Gegenwind. Ein Punkt, der für unterschiedliche Meinung im Klub sorgte , war die Trennung von den drei Leistungsträgern Cedric Franek, Rajmond Laski und Patrick Muff.

Inwiefern dies Einfluss auf seine Entscheidung hatte, ob dem Verein eine Spaltung drohte und warum er nun gleich komplett die Reissleine zieht, obwohl der Rechtsanwalt in den letzten Jahren stets ein hohes Arbeitspensum und leidenschaftliche Vereinsaktivität unter einen Hut brachte, wollte er nicht weiter kommentieren. Er verweist auf die Begründung in seinem Statement.