, Nik Dömer, AZ

Prominenter Neuzugang: FC Baden verpflichtet Aargauer Fussballlegende als Assistenztrainer

Der FC Baden vermeldet eine namhafte Verstärkung im Staff: Alain Schultz unterschreibt als Assistent einen Vertrag für die kommende Saison. Der Ex-Profi möchte damit den nächsten Schritt in seiner Trainerkarriere anvisieren.

Über 400 Spiele hat er im Schweizer Profifussball absolviert, dabei sind ihm über 150 Torbeteiligungen gelungen. Wäre er noch ein aktiver Spieler, würde man von einem astreinen Transfer-Coup sprechen. Doch der 41-jährige Alain Schultz wird den FC Baden nicht auf dem Platz, sondern an der Seitenlinie als Assistent verstärken. Ein grosser Gewinn für den Klub ist der ehemalige Offensivspieler mit seiner riesigen Erfahrung aber ohnehin.

«Ich möchte als Trainer durchstarten»

Alain Schultz hat als Fussballer im Aargau schon vieles erlebt. Fast 20 Jahre lang spielte er für den FC Aarau und den FC Wohlen, hauptsächlich in der Super League und der Challenge League. Eine Saison lang stand er für den FC Wohlen auch in der Promotion League auf dem Platz. Inzwischen kennt er auch den Regionalfussball gut, da er zuletzt für den FC Sarmenstorf auf Torejagd ging.

Beim FC Baden hingegen ist Schultz noch nie gelandet. Das wird sich nun ändern. Zwar nicht mehr als Spieler, dafür als künftiger Assistent. Denn seit er seine Karriere als Aktiver im Amateurfussball im Sommer 2023 beendet hat, ist für Schultz klar: «Ich möchte als Trainer durchstarten, darauf arbeite ich hin. Bereits in den letzten Jahren habe ich an meiner Laufbahn gefeilt und die ersten Trainerdiplome absolviert. Nebenbei trainierte ich verschiedene Stufen beim FC Wohlen, zuletzt war es die U23 in der Aargauer 2. Liga.»

Schultz stand zwar noch nie im Dienste des FC Baden, doch ganz unbekannt ist ihm der Fleck im Ostaargau nicht. Im Gegenteil: Denn vor zwei Jahren schrieb er mit dem FC Sarmenstorf Vereinsgeschichte und gewann den Aargauer Cup vor 2700 Zuschauern im Esp. Der Ex-Profi zählt dieses Erlebnis zu den Highlights seiner Spielerkarriere und verbindet entsprechend positive Emotionen mit diesem Stadion.

Eine spezielle Verbindung hat Schultz aber nicht nur mit der Anlage, sondern auch mit zwei Spielern aus dem Kader: Daniele Romano und Davide Giampà waren nämlich einst seine Weggefährten. «Mit Dani hatte ich eine tolle und prägende Zeit beim FC Aarau, wir stiegen gemeinsam in die Super League auf. Später traf ich beim FC Wohlen auf Davide, der damals noch ein Verteidiger war. Ich verstehe mich mit beiden sehr gut und es erleichtert mir natürlich auch den Einstieg, dass ich diese beiden Führungsspieler bereits kenne.»

Auch U21-Nati hatte an Schultz Interesse

Vorerst hat Schultz, der in Wohlen bei einer Druckerei im Auslieferdienst arbeitet, für eine Saison beim FC Baden unterschrieben. Dieser Schritt war für ihn notwendig, damit er im kommenden März 2025 den Lehrgang für die nächste Trainerlizenz anvisieren kann. «Mein Ziel ist es, dass ich mit den Diplomen so schnell wie möglich vorankomme. Zuletzt war ich Trainer in der Aargauer 2. Liga, das hätte nicht ausgereicht, um sich für das A-Diplom anzumelden. Entsprechend bin ich sehr froh darüber, dass ich nun mit dem FC Baden eine optimale Lösung gefunden habe, um den nächsten Schritt zu machen.»

Interesse an Schultz bekundete nicht nur der FC Baden, sondern auch Sascha Stauch, der die Schweizer U21-Nationalmannschaft trainiert. Es gab ein Gespräch, doch konkreter wurde es nicht, weil sich der gebürtige Baselbieter für den Promotion-Ligist entschied: «Es hat einfach besser gepasst, die Aufgabe in Baden reizt mich sehr. Der Verein ist ambitioniert, befindet sich in einem spannenden Umbruch und hat mit Genesio Colatrella einen guten Trainer, von dessen Erfahrung ich profitieren kann. Nebenbei habe ich von meinem Wohnort Wohlen bis ins Esp einen kurzen Fahrtweg. So musste ich nicht lange überlegen, als die Anfrage kam.»

Sein Torriecher soll auf die Spieler abfärben

Besonders glücklich über die schnelle Zusage von Schultz ist auch Cheftrainer und Sportchef Genesio Colatrella, der aktuell mit Spielertransfers, Trainings und Testspielen alle Hände voll zu tun hat. Der Hauptübungsleiter betont: «Bei Alain war ich mir schnell sicher, dass er der richtige Assistent ist. Wir sind uns ähnlich in unserer Spielidee, und mit seiner Erfahrung als Ex-Profi wird er rasch einen guten Draht zur Mannschaft finden. Und natürlich erhoffe ich mir auch, dass sein exzellenter Torriecher auf die Spieler abfärbt. Dann dürfte nämlich mangelnde Torausbeute künftig kein Thema mehr sein.»