Sechs neue Spieler im Kader: So formt Trainer Colatrella den neuen FC Baden
Es war ein holpriger Start, den der neue Trainer Genesio Colatrella erwischte. Kaum war er in Baden angekommen, schon sorgte eine erste Meldung für Empörung: Cedric Franek und Rajmond Laski haben ihre Verträge nicht verlängert. Doch Ärger und Unverständnis könnten bei den Fans schnell der Vorfreude weichen, denn nun werden erste Transfers bekannt. Und die klingen sehr spannend.
Doch zuerst zu Franek und Laski. Überraschend kam die Absage der beiden Spieler auch für Genesio Colatrella, der beim FC Baden als Sportchef und Trainer amtet. Gerne hätte er in der kommenden Saison auf sie in der Defensiv-Achse gezählt. «Es ist schade, dass es so geendet hat. Sie waren verdiente Spieler und ich hätte sie gerne behalten. Leider waren die Meinungen vor meiner Ankunft bereits gemacht. Es wurden klare finanzielle Forderungen gestellt, die ich nicht erfüllen konnte.»
Der Badener Coach geht ins Detail. «Ich habe ein genau definiertes Budget und will damit eine schlagfertige Truppe zusammenstellen. Sie bekamen ein faires Angebot. Sie hätten mehr Geld erhalten, als sie zuletzt in der Promotion League verdient haben. Daher kann ich ihren Vorwurf bezüglich der fehlenden Wertschätzung nicht nachvollziehen.»
Inzwischen hat sich auch Patrick Muff entschieden. Der Verteidiger, der 224 Partien im Badener Trikot absolvierte, erteilte dem FC Baden am Freitag eine Absage. Auch er hatte das gleiche Angebot wie Laski und Franek auf dem Tisch, mit dem er jedoch nicht einverstanden war.
Ohne Laski, Franek, Muff und den anderen zahlreichen Abgängen stellt sich nun aber die Frage, wer in der nächsten Saison das Badener Trikot tragen wird? Darauf hat die neue sportliche Führung nun eine Antwort bereit: Gleich sechs neue Spieler gibt sie bekannt.
Mit den beiden Verteidigern Elmedin Fazlic (21) und Thoma Monney (22) sowie Mittelfeldspieler Samuel Kasongo (21) hat Colatrella drei junge Spieler mit grossem Potenzial für sein Team begeistern können. Allesamt wurden sie top ausgebildet: Fazlic bei Basel, Monney bei Luzern und Kasongo bei YB.
Damit die Mischung stimmt, kommen auch Routiniers dazu. Eine fixe Zusage hat der FC Baden von Patrik Gjidoda. In der letzten Saison spielte der 29-Jährige für den FC Wohlen und auch für den FC Baden war er bereits aktiv (Saison 2015/16). Gjidoda ist ein Stürmer mit ausgeprägtem Torriecher. Den Grossteil seiner Karriere verbrachte er in der 1. Liga, er absolvierte dort 230 Partien und schoss dabei über 120 Tore.
Weitere Neuverpflichtungen gibt es im defensiven Mittelfeld. Hier stossen mit Nicolas Herter (25) und Albin Sadrijaj (26) zwei erfahrene Spieler dazu, die mit der Promotion League bestens vertraut sind. Herter stand zuletzt für den FC Rapperswil auf dem Platz, Sadrijaj beim SC Brühl.
Somit ist klar, wenn am nächsten Montag der Trainingsstart ansteht, werden bereits einige neue Spieler auf dem Platz stehen. Und Colatrella arbeitet mit Hochdruck daran, dass demnächst noch weitere Akteure dazustossen: «Es war mir klar, dass beim Trainingsstart nicht die komplette Mannschaft auf dem Platz stehen wird. Aber ich will deswegen nichts überstürzen, alle Verpflichtungen werden sorgfältig ausgewählt.»
Weitere Transfers befänden sich bereits kurz vor der Finalisierung. Zudem könnten auch noch ein paar Akteure aus dem alten Kader ein Thema sein. Bei Elis Isufi und Fabian Gloor ist die Zukunft noch ungeklärt, beide wären für Colatrella interessante Spieler, mit denen er gerne arbeiten würde. Hingegen hat sich der Fall bei Marin Wiskemann und Tobias Pachonik geklärt, sie werden (vorerst) nicht mehr ins Esp zurückkehren.
Stellt sich noch die Frage, wie viel Badener DNA in der künftigen Mannschaft drinstecken wird? Der neue Hauptübungsleiter meint dazu: «Vereinstreue und regionale Verankerung sind wichtige Themen für uns, der FC Baden hat einen tollen Nachwuchs mit einigen interessanten Spielern, die ihre Chance erhalten werden. So wollen wir künftig neue Identifikationsspieler aufbauen.»