Vom Glück verlassen: FC Baden kassiert in Wil die siebte Niederlage in Serie
Wer drei Gegentore nach Standards kassiert, der hat normalerweise keinen Punkt verdient. Doch auf das Spiel des FC Baden beim FC Wil trifft das nicht zu. Denn die Badener liessen bei der 1:3-Niederlage mehrere Grosschancen liegen und scheiterten zweimal am Pfosten. Für die Ostaargauer wäre ein Punktgewinn durchaus möglich gewesen, dennoch steht am Ende die siebte Niederlage in Serie fest.
Doch von vorne: Der FC Baden erwischte in Wil in der Lidl Arena vor 1509 Zuschauern einen schwierigen Start. Gleich nach zehn Minuten lag der Ball bereits zum ersten Mal hinter Torhüter Anthony Mossi. Nach einem Eckball schüttelte Nikolas Muci Gegenspieler Stefano Cirelli ab und verwandelte eiskalt per Kopf.
Die Badener kämpften sich zurück in die Partie. Mit geschicktem Konterspiel brachten sie die Hausherren mehrfach in Bedrängnis. Und dies wurde belohnt: In der 31. Minute fälschte Genis Montoli eine Hereingabe von Daniele Romano ins eigene Tor ab. Die Gäste waren fortan die gefährlichere Mannschaft. Mats Hanke und Davide Giampà kamen mit ihren Abschlussversuchen dem Führungstreffer sehr nahe. Ein zweites Badener Tor wollte vor dem Pausenpfiff aber nicht mehr gelingen.
Dass die Startphasen und der FC Baden in dieser Saison keine glückliche Beziehung führen, wurde auch nach dem Seitenwechsel schnell wieder deutlich. In der 49. Minute brachte Captain Cedric Franek seinen Gegenspieler zu Fall, darauf versenkte der Wiler Captain Kastrijot Ndau das Leder mit einem sehenswerten Freistosstor in den Maschen und brachte damit die Gastgeber erneut in Führung. Für Mossi, der in den letzten drei Runden den Vorzug vor Stammgoalie Tim Spycher erhält, gab es zum zweiten Mal nichts zu halten.
Die Badener wehrten sich gegen die drohende Niederlage mit Händen und Füssen. So setzte Giampà in der 57. Minute mit einem Distanzschuss den Ball an den Pfosten und Omer Dzonalgic vergab wenig später eine weitere gute Möglichkeit. Aber weil die Ostaargauer ihre Chancen nicht nutzten, kippte das Momentum und die Wiler schlugen erneut eiskalt nach einem ruhenden Ball zu. Muci stand nach einer Freistoss-Flanke im Strafraum völlig frei, Mossi konnte seinen Kopfball zwar noch glänzend parieren, doch gegen den Nachschuss von Philipp Altmann konnte der Badener Goalie nichts mehr ausrichten.
Man muss dem FC Baden zugutehalten, dass er sich auch nach dem dritten Gegentor nicht aufgab und sich aufrappelte. Nur wenige Minuten nach dem dritten Nackenschlag traf auch Romano mit seinem Schuss ans Gehäuse und Giampà verbuchte zwei weitere gefährliche Abschlussversuche. Doch das Glück hatte den bereits feststehenden Absteiger in der zweiten Halbzeit definitiv verlassen. Es gelang kein Tor mehr.
Nach dem Schlusspfiff trauerte Trainer Mike Winsauer den vielen vergebenen Chancen nach: «Es war eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe, wir hatten so viele Torchancen wie schon lange nicht mehr. Aber uns hat einfach das nötige Glück gefehlt.» Angesprochen auf die drei Standards, die für eine weitere Niederlage gesorgt haben, meinte der Coach: «Standards sind eine Frage der Mentalität. Man muss daran glauben, dass man diese Situation souverän verteidigen kann. Es spricht für unseren mentalen Knick, dass uns das nicht gelungen ist.»
Eine erfreuliche Botschaft gab es nach dem Spiel immerhin noch von Anthony Mossi zu hören. Bezüglich seiner Vertragsverlängerung habe es konkrete Gespräche gegeben. Der Torhüter erklärte dazu: «Es sieht so aus, als ob ich beim FC Baden bleiben werde.»