, Nik Dömer, AZ

Brennende Knie, aber dafür drei Punkte: Der FC Baden gewinnt 2:1 gegen den SC Brühl

Der FC Baden bleibt im neuen Jahr zuhause ungeschlagen und gewinnt das zweite Heimspiel mit 2:1. Für Gesprächsstoff sorgen die roten Knie des Torschützen Joël Brack sowie eine starke Einzelaktion eines Spielers, den vor wenigen Wochen noch niemand auf der Rechnung hatte.

«Wie man Tore bejubelt im Esp, das muss er noch lernen», scherzt Vereinsikone Luca Ladner – der einst für den FC Baden 310 Partien absolvierte – nach dem 2:1-Sieg gegen den SC Brühl in der Stadionbeiz. Gemeint ist der 21-jährige Torschütze Joël Brack, der nach seinem Geniestreich auf dem Kunstrasen, verfüllt mit Sand und Kork, zum Knie-Slide ansetzte.

Nun stellt sich die Frage: Wie geht es den Knien von Joël Brack? Er verrät nach der Partie: «Die Knie brennen wie Feuer, das war bestimmt nicht mein bester Jubel. Aber die Emotionen mussten in diesem Moment einfach raus, und ich dachte, der Platz sei noch bewässert und deshalb etwas rutschiger, also habe ich mich für diese Variante entschieden.»

Zweimal wurde es brenzlig

Brack wird die Schmerzen wohl ertragen können – immerhin hat er sich mit diesem Torerfolg (Saisontor Nummer 2) endlich für seine starken Leistungen in diesem Jahr belohnt und zugleich den Sieg seiner Mannschaft eingeleitet. Technisch geschickt verarbeitete er in der zweiten Minute eine Flanke von Daniele Romano.

Der FC Baden spielte daraufhin mit breiter Brust gegen den formstarken SC Brühl, der vor diesem Duell drei Siege in Serie eingefahren hatte. Bereits wenige Minuten später hätte Romano selbst nach Vorarbeit von Brack auf 2:0 erhöhen können, doch er scheiterte an Brühl-Goalie Calvin Heim, der eine Glanzparade auspackte.

Die Badener wirkten gut vorbereitet auf das taktische Spiel des Gegners. Brühl versuchte, mit weiten Bällen die Defensivkette der Gastgeber zu überwinden, doch Abwehrchef Thoma Monney und seine Mitspieler liessen nur selten Torgefahr zu. Zudem hatten die Hausherren dank leidenschaftlichem Gegenpressing auch im Mittelfeld die Oberhand. Lediglich zweimal in der ersten Halbzeit wurde es brenzlig: Einmal rettete Monney nach einem Gewusel im Strafraum auf der Linie, und einmal hämmerte der Brühler Felipe Dorta einen Weitschuss ans Gehäuse.

Rhein feiert Torpremiere

Kurz nach dem Seitenwechsel legten die Badener erneut einen Blitzstart hin. Diego Rhein, im Winter von der U21 des FC Thun verpflichtet, fasste sich aus gut 20 Metern ein Herz und erwischte den gegnerischen Goalie mit einem präzisen Schuss in die rechte Ecke. Es war zugleich die Torpremiere des 20-jährigen Mittelfeldspielers im Badener Trikot. Ähnlich wie bei Brack lässt sich sagen: Ein gerechter Lohn für Rhein, der zuletzt starke Leistungen ablieferte – und umso bemerkenswerter, weil ihn vor wenigen Wochen noch kaum einer auf der Rechnung hatte.

Ganz ohne Nervenkitzel ging es dann allerdings doch nicht. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde Brühl-Goalgetter Angelo Campos in die Tiefe geschickt und konnte von Torhüter Mazzeo nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Den fälligen Penalty verwandelte der Stürmer gleich selbst. In den Schlussminuten drückten die Gäste auf den Ausgleich, doch angepeitscht von 775 Zuschauern verteidigten die Badener mit Leib und Seele und brachten den knappen Vorsprung schliesslich über die Zeit.

Der Captain ist zurück

Damit bleibt der FC Baden zuhause in diesem Jahr ungeschlagen. Zwei Spiele, sechs Punkte – so die starke Heimbilanz. «Wenn wir unsere Aufgaben zuhause meistern, wird es für den Klassenerhalt reichen. Aber natürlich haben wir auch die Ambition, auswärts zu punkten. Wir haben zuletzt auch in Breitenrain gut gespielt, aber unglücklich verloren», sagt Trainer Genesio Colatrella nach dem Schlusspfiff und fügt hinzu: «Wir sind auf Kurs, das Selbstvertrauen stimmt und die Automatismen in der Mannschaft greifen immer besser. Wir lassen uns nicht mehr so schnell aus dem Konzept bringen.»

Hoffnung für die kommenden Aufgaben macht dem Trainer nicht nur die solide Leistung gegen Brühl, sondern auch die Personalsituation. So konnte Rückkehrer Elis Isufi bereits einige Minuten verbuchen. Zudem stand Captain Davide Giampà nach seinem Muskelfaserriss wieder in der Startelf. Demnächst sollte Patrick Muff, der aufgrund einer Knieverletzung noch nicht zum Einsatz kam, endlich im Aufgebot stehen. Vielleicht ja bereits bei der kommenden schwierigen Aufgabe auswärts beim FC Biel.