, Mic Wehrle

Der FC Baden blamiert sich beim SC Kriens

Das wars im Schweizer Cup. Aus in der 2. Runde. Beim SC Kriens, dem Vertreter der Promotion League, kam der FC Baden bös unter die Räder. Ein Nachmittag zum Vergessen und auch für die treuen Fans, ausser Spesen nichts gewesen. Foto zvg.

Die Zentralschweizer sind keinesfalls ein Spitzenteam. Sie stehen auf Rang 14 der Tabelle, mit 7 Punkten aus 6 Spielen.

 

Ein Nachmittag zum Vergessen. So hatte sich der FC Baden die Reise in die Zentralschweiz nicht vorgestellt. Klar, es ging zum SC Kriens, einem Verein der Promotion League mit Ambitionen. Doch immerhin kam der FC Baden mit dem Erfolgserlebnis eines Unentschiedens aus Sion. Und schliesslich spielt der FC Baden immerhin ein Klasse höher.

 

Davon war im Stadion Kleinfeld allerdings gar nichts zu sehen. Trainer Michael Winsauer hatte die alte Fussballweisheit beibehalten – «never change a winning team». Nun hatten die Badener vor 14 Tagen in Sion nicht gewonnen, aber dem haushohen Favoriten doch einen Punkt abgetrotzt. Und so setzte der Trainer auf dieselben zehn Feldspieler wie im Wallis. Einzig im Tor durfte Anthony Mossi für Tim Spycher ran. Wie in Sion wählte Winsauer die defensivere Variante mit der Viererkette in der Abwehr, dem Vierermittelfeld und zwei Sturmspitzen.

 

Pech war dann, dass sich Abwehrchef Cedric Franek schon nach sechs Minuten am Knie verletzte und durch Elis Isufi, der vergangenen Saison noch in Kriens spielte, ersetzt werden musste. Doch es lag wohl nicht unbedingt an der Defensive. Schon nach einer halben Stunde hatte Winsauer genug. Er nahm Mike Hanke und Alexandre Pasche raus, brachte Davide Giampà und Dejan Jakovljevic. Da stands noch 0:0. «Ich hätte alle auswechseln können», sagte Winsauer: «Nichts stimmte».

 

Er sei fassungslos, so etwas habe er mit dem FC Baden noch nie erlebt. Und nur wenige Minuten nach dem Doppelwechsel nahm das Unheil endgültig seinen Lauf. Daniele Romano hatte noch eine gute Chance für Baden, dann trafen Mauro Bender und Luka Frei für Kriens.

 

Auch ein weiterer Wechsel bringt nichts mehr

Winsauer reagierte zur Pause, ersetzte Verteidiger Yves Weilenmann durch Stürmer Chris Teichmann. «Ich hoffte, dass sich die Mannschaft noch einmal aufbäumt», erklärte Winsauer. Es blieb beim Wunsch. Noch einmal Luka Frei und der eingewechselte Valentin Nushi sorgten für das Badener Debakel. Schon nach dem 3:0 kurz nach der Pause hatte Präsident Heinz Gassmann genug und verschwand von der Tribüne.

«Es fehlte an allen Ecken und Enden», sagte Winsauer. Die Körpersprache sei überhaupt nicht vorhanden gewesen. «Das hat nichts mit System zu tun, wir zeigten keine Tugenden, die es im Fussball braucht; betonte er. Ob Laufen, Einsatz, egal was, nichts kam «Ich schäme mich ein Stück weit für den Auftritt und nehme mich keinesfalls davon aus», sagte Winsauer: «Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen, da gehöre ich als Trainer genauso dazu.» Unerklärlich sei ihm, wieso sich der FC Baden nach dem guten Auftritt in Sion so desolat präsentiert habe. «Und das im Cup, wo doch solch coole Sachen möglich sind.

Das Telegramm

SC Kriens - FC Baden 4:0 (2:0)

Stadion Kleinfeld. – 1250 Zuschauer. – SR:Schärli. – Tore: 36. Bender 1:0. 42. Frei 2:0. 51. Frei 3:0. 81. Nushi 4:0.

Kriens: Hunn; Hermann, Suter, Fäh, Bender; Uruejoma; Aversa (78. Nushi), Martin (60. Vögele); Frei (60. Rüedi); Wicht, Riedmann (77. Huruglica).

Baden: Mossi; Weilenmann (46. Teichmann), Laski, Franek (7. Isufi), Muff; Romano, Kujovic, Pasche (32. Jakovljevic), Fontana; Wiskemann, Hanke (32. Giampà).

Bemerkungen: Baden ohne Pauli, Alabi, D’Ovidio, (alle verletzt). Schär, Eraslan (nicht im Aufgebot); Capone, Cirelli, Dzonlagic, Tushi (abwesend). - Gelb: 50. Giampà. 72. Aversa. 90. Muff.