, Michael Wehrle

Dieses Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an

Der FC Baden kassiert beim 2:2 (1:1) erst in der Nachspielzeit gegen die U21 des FC Zürich noch den Ausgleich.

Zwei Mal hatten die Badener zuletzt im heimischen Stadion Esp beste Fussballkost geboten – gegen Stade Nyonnais und die U21 des FC Luzern. Diesmal blieb es biedere Hausmannskost. Die 763 Zuschauerinnen und Zuschauer genossen wohl mehr das herrliche Frühlingswetter als das Spiel auf dem Rasen. Und zu allem Unglück aus Badener Sicht verspielten die Hausherren in der 96. Minute auch noch zwei Punkte.

Dabei hatte es für das Team von Trainer Michael Winsauer gar nicht einmal so schlecht begonnen. Die Badener waren in den ersten Minuten die klar bessere Mannschaft und gingen verdient durch Patrick Muff in Führung. Der traf per Kopf nach einem Corner von Captain Luca Ladner. Ausgerechnet Muff, der nach seiner schweren Verletzung erst wieder sein zweites Meisterschaftsspiel bestritt. Und wieder war es ein spezielles, wie schon vor zwei Wochen gegen Luzern. Im Hinspiel gegen die Innerschweizer hatte Muff nämlich nach zwei Minuten schon Rot gesehen. Und in Zürich hatte er sich die Bänder gerissen.

Dass er topmotiviert war, zeigte er schon vor der Partie, als er nach der Besprechung kurz in die Höhe sprang und mit Getöse wieder auf dem eisernen Steg vor dem kleinen Raum landete. «Klar freut mich mein Tor, aber nun fühlt es sich an wie eine Niederlage», sagte er nach der Partie.

Daran waren die Badener aber selbst schuld. Nach dem 1:0 stellten sie das Fussballspielen ein. Das Mittelfeld war inexistent. Immer wieder schlugen die Abwehrspieler den Ball einfach nach vorne. Und dort fehlte der gesperrte Davide Giampà als Anspielstation. Sein Vertreter, Joël Brack, einiges kleiner und leichter als Giampà, ist für ein solches Spiel nicht gemacht. So passierte lange Zeit nichts, bis der FCZ ausglich, nach demselben Muster. Eckball und Mathis Holcbecher traf per Kopf. Kurz vor der Pause flog ein Kopfball von Chris Teichmann noch knapp am Tor vorbei, das wars.

Etwas besser wurde das Spiel nach der Pause. Die Badener vergaben einige Möglichkeiten, bis der eingewechselte Fabio Capone traf – Eckball durch Daniele Romano, Kopfball Capone, Tor. Und weil der Heber des eingewechselten Michael Schär nur am Pfosten landete, bliebs bis Sekunden vor Schluss bei der knappen Führung. Dann vertändelten die Badener noch einmal den Ball, Labinot Bajrami nahm das Geschenk dankend an.

«Das tut weh, wir hatten unsere Chancen, aber über 90 Minuten war das zu wenig», sagte Winsauer. Und Michael Weber ergänzte: «Wir waren einfach nicht clever genug.» Besser machen können es die Badener bereits am Mittwoch, dann steht das Nachholspiel in Rapperswil-Jona auf dem Programm. 

Das Telegramm FC Baden – FC Zürich U21 2:2 (1:1)
Baden: Hübel; Laski, Franek Muff; Weilenmann (67. Gökpinar), Cirelli, Ladner (67. Weber), Romano; Jakovljevic (78. Schär); Brack (67. Capone, 90. Hasani) Teichmann. – Zuschauer: 763. – Tore: 11. Muff 1:0. 29. Holcbecher 1:1. 70. Capone 2:1. 90+5. Bajrami 2:2. – Bemerkungen: Baden ohne Giampà (gesperrt). – 85. Pfostenschuss Schär.