, Nik Dömer, AZ

Abstiegskampf ist angesagt – jetzt gilt es für den FC Baden ernst

Für den FC Baden geht am Samstag der Spielbetrieb in der Promotion League weiter – und das Team steht sofort unter Druck. Im Heimspiel gegen den FC Lugano U21 dürfen sich die Badener keinen Fehltritt erlauben, sonst droht der Fall in die Abstiegszone. Vor der Partie gibt es Lichtblicke, aber auch Sorgenfalten.

Jetzt gilt es ernst! An diesem Wochenende wird der Spielbetrieb für den FC Baden in der Promotion League fortgesetzt. Und es kommt gleich zum Kellerduell gegen den Tabellennachbarn FC Lugano U21 (Platz 17). Das Heimspiel wird zur ersten mentalen Reifeprüfung für das Team von Genesio Colatrella. Verlieren ist verboten – sonst rutschen die Badener unter den Strich. Abstiegskampf ist angesagt.

Sind die Badener bereit, um unter Druck zu funktionieren?

Gewiss, in dieser Saison ist noch jede Menge Fussball zu spielen. Die Alarmglocken schrillen noch nicht. Punktemässig ist das Mittelfeld der Tabelle für den auf Rang 16 platzierten FC Baden noch absolut in Griffweite. Doch im Fussball kann es bekanntlich schnell gehen. Und das junge Badener Team strotzt nicht gerade vor Selbstvertrauen. Vor der Winterpause gab es vier Niederlagen in Serie.

Zweifellos hat die Mannschaft, die im Winter mit den Routiniers Patrick Muff und Francisco Rodriguez verstärkt wurde, genügend Qualität, um in der Promotion League mitzuhalten. Doch im Abstiegskampf reicht fussballerische Qualität allein nicht aus. Jetzt geht es um Kampf und Leidenschaft – ums Beissen und Kratzen. Dreckige Siege müssen eingefahren werden.

So stellt sich die Frage: Sind die Badener bereit, auch unter zunehmendem Druck zu funktionieren? Trainer Genesio Colatrella hat daran keinen Zweifel. Er ist sicher, dass sich sein Team während der intensiven Winterpause weiterentwickelt hat. «Besonders im athletischen Bereich haben wir stark zugelegt, und das Trainingslager in Spanien hat uns noch stärker zusammengeschweisst. Die Spieler haben verstanden, um was es geht. Und sie sind hungrig auf diese Rückrunde.»

Giampà und Rodriguez fallen aus

Allerdings klebt dem FC Baden weiterhin das Pech am Fuss. Mit Davide Giampà und Francisco Rodriguez verpassen gleich zwei wichtige Routiniers das erste Heimspiel im neuen Jahr. Giampà hat sich in der vergangenen Woche einen Muskelfaserriss zugezogen und wird wohl auch das nächste Auswärtsspiel in Kriens noch verpassen. Bei Rodriguez ist es nur eine Zerrung – er dürfte demnächst wieder einsatzbereit sein.

Doch damit nicht genug. Nicola Peter, der bereits die letzten sieben Partien der Hinrunde verpasst hat, wird aufgrund einer mühsamen Bauchmuskelzerrung weitere Spiele verpassen. Dazu kommt, dass Samuel Kasongo (Hamstring), Patrick Muff (Knieprobleme) und Kedus Haile-Selassie (Prellung am Fuss) fraglich sind.

Wenn es ganz bitter kommt, muss Colatrella für das so wichtige Spiel gegen Lugano U21 also sechs potenzielle Stammspieler ersetzen. «Es bringt uns nichts, wenn wir uns jetzt in die Opferrolle begeben. Jeder Ausfall ist bitter, aber nun müssen es andere Spieler richten. Die Jungs glauben an sich, und sie brauchen jetzt auch bedingungslosen Support von den Rängen, um diese schwierige Situation zu meistern», sagt der Trainer.

Ein neuer Spieler fürs Mittelfeld

Tatsächlich erlebte die Stimmung im Umfeld des FC Baden auch schon bessere Tage – zumal die letzten beiden Testspielergebnisse gegen den FC Dietikon (0:1-Niederlage) und den FC Rotkreuz (2:2) nicht gerade für Optimismus sorgten. Negative Stimmen sind logischerweise keine zusätzliche Hilfe für den Trainer und seine Mannschaft: «Ich versuche, das so gut es geht auszublenden und meine Energie in meine Arbeit zu stecken. Aber natürlich würden wir uns bedingungslose Unterstützung wünschen. Unsere Fanszene ist hier sehr vorbildlich unterwegs. Ich weiss, dass meine Spieler alles für sie geben werden.»

Und schliesslich gibt es trotz der schwierigen Situation ein paar Lichtblicke. Nebst dem 20-jährigen Mittelfeldspieler Diego Rhein (zuletzt FC Thun U21) wurde das Team auf den letzten Drücker mit dem 23-jährigen Mathis Holcbecher verstärkt. Holcbecher kommt aus der U21 des FC Zürich und ist ein erfahrener Promotion-League-Spieler. «Ich habe Mathis bereits beim FCZ trainiert. Er hat Qualitäten, die uns weiterhelfen. Im defensiven Mittelfeld kann er für mehr Ordnung und Dynamik sorgen», sagt Colatrella zum Transfer.

Drei Spieler mussten den FC Baden verlassen

Ebenfalls positiv hebt der Trainer die Entwicklung seiner beiden Stürmer Nenad Zivkovic und Joel Brack hervor. «Sie hatten keine einfache Hinrunde, was teilweise auch verletzungsbedingt war. In der Vorbereitung haben sie nun gezeigt, was sie der Mannschaft geben können. Ich bin mir sicher, dass sie uns nun zu mehr Torgefahr verhelfen werden.»

Nicht mehr zum Team gehören Albin Sadrijaj, Fabrice Suter und Veljko Vukasinovic. Die Spieler sind ihren Erwartungen während der Hinrunde nicht gerecht geworden, entsprechend hat sich der FC Baden von ihnen in der Winterpause getrennt.

Nun denn. Am Samstag hat der FC Baden im Stadion Esp (Anpfiff 16.00 Uhr) also die erste Chance, zu Hause einen Abstiegskonkurrenten in die Schranken zu weisen und einen wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen. Doch Achtung: Das Nachwuchsteam des FC Lugano konnte bereits Selbstvertrauen tanken. Am vergangenen Sonntag erspielte sich die U21 im Nachholspiel beim Leader SC Kriens ein 2:2-Remis. Trainer Colatrella weiss, wie es um die Stärken des Gegners steht: «Es geht in erster Linie darum, dass wir mit einem disziplinierten Auftritt gegen ihr Pressing bestehen können. Wenn wir den Kampf annehmen und das Stadion mit Leidenschaft hinter uns bringen, dann bin ich mir sicher, dass wir schlagfertig sein werden.»