, Nik Dömer, AZ

Handgreiflichkeiten und Beleidigungen – beim Spiel zwischen Baden und Kriens kochen die Emotionen über

Am Mittwochabend erkämpft sich der FC Baden ein 1:1-Unentschieden gegen den SC Kriens. Doch nach dem Spiel sorgt nicht nur das hitzige Spiel für Gesprächsstoff, sondern auch eine Szene, die sich nach dem Schlusspfiff ereignete.

Es war ein heisser Tanz im Stadion Esp am Mittwochabend. Der FC Baden und der SC Kriens lieferten sich eine Partie, die das Publikum bis zur letzten Sekunde mitriss. Topchancen waren zwar auf beiden Seiten rar, doch die Spieler schenkten sich nichts. Viele hitzige Zweikämpfe führten dazu, dass die Emotionen am Ende überkochten. Der Krienser Daniel Kadima schlug Teodor Popov ins Gesicht und sah dafür direkt die rote Karte. Nach dem Schlusspfiff kam es gar noch zu einem kleineren Tumult zwischen mehreren Spielern.

Fehlverhalten der Krienser

Inzwischen haben sich die Gemüter wieder abgekühlt. Allerdings sorgt eine Szene noch für Gesprächsstoff: Auf dem Weg zur Garderobe kam es seitens der Krienser zu Handgreiflichkeiten und wüsten Beleidigungen gegen einen Spieler des FC Baden. Trainer Genesio Colatrella zeigt dafür überhaupt kein Verständnis: «Dass die Emotionen auf dem Platz mal hochkochen, kann ich verstehen. Aber nach dem Schlusspfiff gibt man sich die Hand, und dann ist die Geschichte vorbei. Offenbar haben das nicht alle Krienser begriffen.»

Dass die Krienser auch während der Partie einige Zweikämpfe hart an der Grenze führten, sei laut Colatrella halb so wild: «Es warten noch viele Partien auf uns, in denen wir physisch dagegenhalten müssen. Insofern war das eine gute Reifeprüfung. Ausserdem wurde durch die intensive Partie auch das Stadion laut. Das war die bisher beste Stimmung, die ich im Esp erlebt habe.»

«Nach der Pause fingen wir an, uns zu wehren»

Wie schon am letzten Sonntag gegen Breitenrain muss sich der Badener Trainer mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Und das, obwohl seine Mannschaft in den Schlussminuten noch in Überzahl spielen konnte. Doch das wurmt Colatrella nicht. Für ihn zählt: Seine Mannschaft bleibt auch nach vier Partien in der Meisterschaft ungeschlagen. «Es war für uns ein lehrreiches Spiel. In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv und gerieten in Rückstand. Nach der Pause fingen wir an, uns zu wehren, und verdienten uns den Punktgewinn. Dass uns eine Reaktion gelungen ist, ist für mich entscheidend.»

Der FC Baden hatte sogar noch eine Riesenchance auf den Sieg. In der Nachspielzeit flog ein abgefälschter Schuss von Joel Brack in Richtung Lattenkreuz, doch der Krienser Goalie Lars Hunn rettete spektakulär: «Es war wohl ausgleichende Gerechtigkeit, dass der nicht reinging. Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch etwas Glück, dass sie einen Penalty verschossen haben», meint Colatrella.

Fällt Giampà sechs Wochen lang aus?

Insgesamt darf der Punktgewinn durchaus als Erfolg betrachtet werden. Der SC Kriens ist eine eingespielte Mannschaft und gehört zum Kreis der Aufstiegskandidaten. Der FC Baden hingegen steht mit über zwanzig neuen Spielern im Kader am Anfang seiner Entwicklung und musste bei dieser Partie ausgerechnet auch noch auf Captain und Unterschiedsspieler Davide Giampà verzichten.

Der Stürmer fällt mit einer Bänderzerrung am Knie und einem angerissenen Band am Knöchel für ein paar Wochen aus. Sein Trainer sagt dazu: «Der Arzt hat gesagt, dass er vier bis sechs Wochen pausieren sollte. Geht es nach Davide, würde er am liebsten schon in zehn Tagen wieder auf dem Platz stehen. Wir hoffen natürlich alle, dass er so schnell wie möglich wieder fit ist. Aber die Gesundheit geht vor, und wir werden nichts überstürzen.»