, Nik Dömer, AZ

«Extrem enttäuscht»: Ein geplatzter Transfer sorgt beim FC Baden für Unverständnis

Der FC Baden ist zu Beginn dieser Woche in die Saisonvorbereitung gestartet. Der neue Trainer Genesio Colatrella zeigt sich mit den ersten Eindrücken sehr zufrieden. Doch es gibt auch Unmut, denn eine plötzliche Absage des Königstransfers erwischte die sportliche Führung auf dem falschen Fuss.

Kaum hat die Europameisterschaft begonnen, steigt auch beim FC Baden das Fussballfieber wieder. Am Montagabend fand der Trainingsstart statt. Und die 1. Mannschaft war dabei kaum mehr wiederzuerkennen. 25 Spieler waren anwesend, darunter zahlreiche neue Gesichter. Allerdings fehlte dabei ein prominenter Name: der angekündigte Königstransfer Ridge Munsy.

Königstransfer sagt im letzten Moment ab

Angesprochen darauf, greift sich Neo-Trainer Genesio Colatrella an den Kopf. So etwas ist ihm während seiner Laufbahn wohl noch nie passiert. Denn der 34-jährige Stürmer hat gleich nach der Bekanntgabe (in der AZ-Printausgabe vom vergangenen Samstag) doch noch abgesagt. Und dies, obwohl er bereits seinen Wechsel versichert und das Personalblatt ausgefüllt hat. Es fehlte nur noch die Unterschrift auf dem Vertrag.

Familiäre Komplikationen haben jedoch im letzten Moment für einen Meinungswechsel gesorgt. Colatrella hat dafür wenig Verständnis: «Wir sind extrem enttäuscht. Wir haben alles in die Wege geleitet, damit er zu uns kommen kann. Und er hat uns eine glasklare Zusage gegeben, sonst hätten wir das niemals so kommuniziert. Dass er dann plötzlich im letzten Moment seine Meinung änderte, kann ich nicht nachvollziehen.»

Der Trainer möchte die Geschichte nun so schnell wie möglich abhaken. Zeit, um sich zu ärgern, hat er sowieso keine: «Ich will Spieler auf dem Platz, die mit voller Überzeugung für den FC Baden spielen. Offenbar wäre das bei ihm nicht der Fall gewesen. Deshalb ist es wohl schon gut so, dass er nicht zu uns gekommen ist.»

25 Spieler absolvieren Trainingsstart

Da Munsy nun nicht kommen wird, gibt es wieder Platz für neue spannende Transfers. Colatrella betont, dass er noch mehr als genügend Spieler auf seiner Liste habe, die er sich in den nächsten Tagen genauer anschauen möchte. Und ohnehin ist sein Gemüt keineswegs verbittert. Mit den Eindrücken aus dem ersten Training ist er sehr zufrieden.

Rund 25 Spieler waren im Stadion Esp anwesend. Darunter die bereits bekannten Gesichter von Joel Brack, Anthony Mossi und Daniele Romano. Und auch sechs Spieler aus der 2. Mannschaft waren anwesend. Von ihnen zeigt sich der Coach beeindruckt: «Sie brachten viel Elan und auch Qualität ins Training. Ich werde sie auf jeden Fall weiterhin berücksichtigen während der Vorbereitung.»

Beim restlichen Personal auf dem Platz handelte es sich um Testspieler sowie fünf Neuverpflichtungen, die der FC Baden in der letzten Woche bekannt gab. Lediglich Davide Giampà und Samuel Kasongo fehlten noch. Sie werden erst im Verlauf der Woche dazustossen.

Portugiese hinterlässt Eindruck

Auffällig unter den Testspielern war der 23-jährige Rúben Sousa. Der grossgewachsene Innenverteidiger liebäugelt mit einem Engagement in der Schweiz. Er spielte zuletzt bei der U23 von Marítimo Funchal, einem portugiesischen Zweitligisten. Colatrella kann sich vorstellen, weiterhin mit ihm zu arbeiten: «Die Mannschaft hat ihn gleich sehr gut aufgenommen und er ist mir mit seiner Dynamik aufgefallen. Das könnte gut passen zwischen ihm und dem FC Baden. Ich werde ihn bestimmt genauer im Auge behalten.»

Nebenbei befand sich mit Kevin Iodice ein weiterer spannender Neuling auf dem Kunstrasen. Der 23-jährige Verteidiger spielte einst beim FC Vaduz in der Challenge League und war zuletzt beim FC Schaffhausen engagiert, wo er jedoch nicht zum Einsatz kam. Ob er nun in Baden unterschreiben wird, ist noch ungewiss. Klar dürfte hingegen sein, dass Colatrella auch in den kommenden Tagen den Transfermarkt sondieren und demnächst weitere Transfers bekannt geben wird.